Von einem kurzen Einbruch nach der Bekanntgabe der Geschäftszahlen für 2020 Ende Januar hat sich die Tesla-Aktie schnell erholt und schloss am Freitag mit einem Plus von 0,55 Prozent gegenüber dem Vortag wieder merklich über 800 Dollar. Vorher ging es mit dem Kurs allerdings am Mittwoch noch einmal merklich abwärts, ohne dass Nachrichten aus dem Unternehmen bekannt geworden wären – und obwohl Teslas vor kurzem gekaufte Bitcoin-Position weiter deutlich an Wert gewann. Der Grund für das erneute Abtauchen der Aktie Mitte der Woche dürfte deshalb eher in einer Entscheidung des Bruders von CEO Elon Musk gelegen haben, der am Dienstag 30.000 Tesla-Aktien verkauft hatte.
Kursverluste nach Musk-Verkauf
Weil Kimbal Musk nicht nur der Bruder des Tesla-Chefs ist, sondern zudem im Board des Unternehmens sitzt, muss er Transaktionen in der Aktie an die Börsenaufsicht melden. Dadurch wurde die Transaktion im Volumen von gut 25 Millionen Dollar von Dienstag schon am Mittwoch bekannt. Der CEO-Bruder trennte sich nur von einem kleinen Teil seines Tesla-Bestandes, der weiterhin knapp 600.000 Aktien im Wert von rund einer halben Milliarde Dollar beträgt. Doch zumindest kurzfristig könnte der Verkauf eine Spitze bei der Tesla-Aktie bedeuten, wie das Finanzportal Marketwatch berichtete – denn schon einmal trat der Kurs nach einer solchen Transaktion von Kimbal Musk zweieinhalb Monate lang auf der Stelle.
Bei der jüngsten Trennung von Tesla-Anteilen zeigten er oder sein Broker sich zudem geschickt, berichtet Marketwatch weiter: Er erzielte einen volumengewichteten Durchschnittskurs von 852,117 Dollar. Dieser lag zwar unter dem Kurs bei der Eröffnung am Dienstag, doch anschließend fiel die Aktie bis auf knapp unter 842 Dollar und schloss bei 849,46 Dollar. Also lag Musk mit seinen Verkäufen wohl weit über dem Tages-Durchschnitt. Am Tag darauf verlor die Tesla-Aktie zudem gut fünf Prozent auf 804,82 Dollar.
Zuletzt hatte Kimbal Musk laut Marketwatch im August 2020 Tesla-Aktien aus seinem Bestand verkauft. Damals bekam er knapp 500 Dollar pro Stück – und das blieb anschließend für etwa zehn Wochen der nahezu höchste Kurs, bevor Tesla mit einem weiteren sprunghaften Anstieg ab Mitte November die heutigen Niveaus erreichte. Bei dieser Transaktion übte der Bruder des Tesla-Chefs allerdings gleichzeitig Optionen für neue Käufe aus. Dadurch blieb sein Bestand insgesamt unverändert, und er konnte in vollem Umfang von dem späteren Anstieg profitieren.
Bruder von Tesla-Chef mit gutem Timing
Kimbal Musk zeige „ein gutes Timing“ bei seinen Tesla-Transaktionen, schreibt Marketwatch mit Blick auf die relativ gesehen hohen Verkaufskurse im August 2020 und in diesem Februar. Anders als vergangenes Jahr verzichtete er jetzt allerdings auf die gleichzeitige Ausübung von Kauf-Optionen. Tesla-Anleger dürften deshalb hoffen, dass Elon Musks Bruder an der Börse auch einmal einen Fehler machen kann. Fast gleichzeitig wurde jedenfalls bekannt, dass die große Fondsgesellschaft Vanguard Group ihren Tesla-Bestand auf 57,81 Millionen Aktien erhöht hat, was 6,1 Prozent Gesamtanteil an dem Unternehmen ausmacht. Größter Einzelaktionär ist mit etwa 18 Prozent Anteil weiterhin CEO Elon Musk selbst.