Mit dem Roadster, im Prinzip einem auf Elektro-Antrieb umgebauten Lotus Elise, hat Tesla die Grundlage für seinen heutigen Erfolg geschaffen. Er bewies, dass Elektroautos Spaß machen können, und brachte gleichzeitig Geld für die Entwicklung von immer bezahlbareren Modellen in die Kasse. Nach nur knapp 2500 Stück wurde die Roadster-Produktion beendet. Doch wer sich einen solchen Ur-Tesla in der Hoffnung auf steigende Sammlerpreise sicherte, musste lange darauf warten, denn trotz der geringen Stückzahl wurde er gebraucht hartnäckig unter dem Neupreis gehandelt. Jetzt scheint sich das allerdings zu ändern.
Früher Roadster für mehr als 250.000 $
Eine Art Zentrale für frühe Roadster bildet die Werkstatt Gruber Motor Company in den USA. Die übernimmt nicht nur Service und Reparaturen dafür, weil sie von Tesla nicht mehr angeboten werden, sondern unterstützt mit kostenloser Vermittlung auch den Handel damit. Anfang 2021 stand mit einem aufgerufenen Preis von 1,5 Millionen Dollar das wohl teuerste Exemplar überhaupt zum Verkauf. Ob er erzielt wurde, ist allerdings nicht bekannt, und es handelte sich um einen sehr speziellen Roadster, nämlich den letzten für die USA, auf dessen Akku-Paket zudem Tesla-CEO Elon Musk unterschrieben hatte.
Verbürgt ist aber laut dem Chef Peter Gruber, dass die Preise für vergleichsweise normale Tesla Roadster in den letzten Monaten rapide gestiegen sind. Im vergangenen Jahr wurde mit einem Verkauf für 182.000 Dollar ein neuer Rekord erzielt, berichtet er in einem aktuellen Video, und Anfang dieses Jahres mit 190.000 Dollar ein weiterer. Und zuletzt kam ihm ein besonders frühes und gut erhaltenes Exemplar mit weniger als 1000 Meilen Laufleistung ins Haus.
Mit etwas Zögern empfahl Gruber dem Verkäufer, 250.000 Dollar dafür zu verlangen, wie er erzählt. Immerhin habe es sich dabei um den Roadster mit der Fahrzeug-Nummer 013 gehandelt, also einen der ersten je produzierten. Und der ambitionierte Preis dafür wurde nach seiner Darstellung nicht nur tatsächlich erreicht, sondern sogar deutlich übertroffen. Wie viel es letztlich wurde, habe der frühere Besitzer nicht verraten wollen. Auf jeden Fall aber gibt es damit einen neuen bestätigten Preis-Rekord für einen gebrauchten Roadster in den USA.
Verspäteter Bullenmarkt bei erstem Tesla
Wie der Spezialist anmerkt, war der jetzt verkaufte Früh-Tesla sogar teurer als sein angekündigter Nachfolger. Der Roadster der neuen Generation wurde 2017 überraschend präsentiert und sollte eigentlich längst zu haben sein. Wie manches andere bei Tesla lässt er auf sich warten. Bestellen aber konnte man den neuen Super-Tesla bis Ende 2021 noch – für maximal 250.000 Dollar, also weniger, als jetzt für das alte Modell bezahlt wurde. Der neue Verkaufsrekord bedeute nicht unbedingt, dass in Zukunft alle alten Roadster derart hohe Preise erzielen werden, erklärt Gruber. Eindeutig aber zeige der Trend nach oben – ein „Bullenmarkt“ für den ersten Tesla habe verspätet begonnen.