Für eine Weile werde Tesla jetzt keine neuen Produkte mehr vorstellen, erklärte CEO Elon Musk kurz nach der Cybertruck-Präsentation Ende 2019. Denn schon damals waren mit Model Y, Semi, dem neuen Roadster und zuletzt dem Pickup mehr Modelle angekündigt, als es zu kaufen gab. Durch den Start des Model Y hat sich dieses Verhältnis wieder umgekehrt – aber nur, wenn man davon absieht, dass neue Model S und Model X außerhalb der USA seit Anfang dieses Jahres nicht mehr ausgeliefert wurden. In dieser Woche strich Tesla sogar die Europa-Preise für sie aus seinem Konfigurator. Das Gleiche war Mitte Oktober für alle Länder beim Cybertruck passiert – und jetzt folgte der Tesla Roadster.
Viele Tesla-Daten im Web gestrichen
All diese Elektroautos (sowie der Semi) sind inzwischen verspätet. Model S und Model X in aufgefrischter Form für Europa sollten zunächst ab diesem September wieder kommen, und bevor Tesla diese Information zusammen mit den Preisen komplett strich, stand im Konfigurator Ende 2022. Beim 2019 präsentierten Cybertruck sollten die Auslieferungen Ende dieses Jahres starten, zuletzt sprach Musk von einem wahrscheinlichen Beginn der Serienproduktion erst 2023. Mitte Oktober verschwanden Cybertruck-Preise und Angaben zur voraussichtlichen Produktion von den US-Seiten – auf den deutschen standen sie schon vorher nicht mehr.
Und auch für den Roadster ist jetzt im Web kein Preis mehr zu sehen, wie am Freitag zuerst dem Blog Drive Tesla Canada auffiel. Vorher standen dort die Founders Series für 250.000 Dollar zur Auswahl, die man bei einer Bestellung innerhalb von 10 Tagen komplett bezahlen musste, und der reguläre Roadster für 200.000 Dollar, anzuzahlen mit 45.000 Dollar. Die Founders Series wird jetzt nicht mehr angezeigt – möglicherweise weil die dafür vorgesehene Auflage von 1000 Stück ausverkauft ist (was aber angesichts der Begeisterung für das überschnelle Elektroauto spät wäre). Und den (relativ) normalen Tesla Roadster sieht man zwar noch, aber eben ohne Preis.
Das galt am Samstag für die Tesla-Seiten für die USA wie Deutschland und damit wohl für alle weltweit. Reservieren konnte man den jetzt einzigen Roadster dort weiterhin für 45.000 Dollar oder 43.000 Euro. Anders als beim Cybertruck, für den gar keine konkreten Daten mehr auf der Website stehen, hat Tesla zudem die spektakulären Angaben zu Roadster-Reichweite, Höchstgeschwindigkeit und -Beschleunigung beibehalten (s. Bildschirm-Foto oben). Informationen zu Terminen findet man für beide Fahrzeuge nicht.
Musk-Update könnte Klarheit schaffen
Somit sind die Tesla-Informationen zu zweien seiner zukünftigen Modelle weltweit sowie für Model S und Model X außerhalb der USA in den vergangenen Wochen zunehmend spärlich geworden. Früheren Bestellern der beiden Premium-Elektroautos in Europa stellte Tesla in dieser Woche per E-Mail eine Lieferung im zweiten Halbjahr 2022 in Aussicht, die jüngste Auskunft von CEO Musk zum Roadster lautete 2023, wenn das Jahr davor kein „Mega-Drama“ werde. Mehr Klarheit dürfte er Ende Januar schaffen: Er werde an der Telefon-Konferenz zu den Tesla-Geschäftszahlen in Q1 teilnehmen, um eine aktualisierte Produkt-Roadmap vorzustellen, kündigte er Ende November an.