Chinas größter Batterie-Produzent wird noch größer: CATL, unter anderem bereits Zulieferer für lokal produzierte Tesla Model 3 und Model Y, hat nach Berichten in dieser Woche die erste Phase seines bislang größten Einzelprojekts in Betrieb genommen. Die neue Fabrik in seiner Heimatprovinz Fujian soll zunächst 60 Gigawattstunden und am Ende 120 Gigawattstunden pro Jahr produzieren. Außerdem ließ das Unternehmen wissen, dass eine nahe der Tesla-Gigafactory in Shanghai geplante weitere Batterie-Fabrik noch 2022 die Produktion aufnehmen soll. Und aus Polen wurde gemeldet, dass CATL vor der Entscheidung für einen Standort in Osteuropa steht.
Tesla und viele West-Hersteller als Kunden
Zu den CATL-Kunden zählen schon heute nicht nur Tesla, sondern mit BMW, General Motors und Volkswagen noch weitere große Hersteller aus dem Westen; aus China selbst kommt unter anderem das Startup Nio hinzu. Die erste Phase des neuen CATL-Standorts in Fujian soll mit Unterstützung der lokalen Regierung innerhalb von nur 330 Tagen realisiert worden sein. Mit den zunächst geplanten 60 Gigawattstunden pro Jahr würde sie laut dem Blog CnEVPost noch einmal fast halb so viele Batterien produzieren wie alle chinesischen Hersteller zusammen in den ersten elf Monaten von 2021.
Wie in dieser Woche ebenfalls aus China gemeldet wurde, will CATL außerdem im nächsten Jahr mit der Produktion in einer weiteren neuen Fabrik in seiner Heimat beginnen. Die entsteht zusammen mit einem Forschungscampus unweit der Tesla-Gigafactory in Shanghai und soll nach früheren Berichten weitere 80 Gigawattstunden Batterien pro Jahr produzieren. Die Hälfte davon sei für Tesla gedacht, hieß es damals – und zwar unter anderem in einem großen Zylinder-Format, das natürlich an die 4680-Zellen von Tesla denken lässt.
Als einer von wenigen chinesischen Herstellern ist CATL darüber hinaus auch in Europa schon vertreten. Seit Oktober 2019, also kurz bevor Tesla seine Entscheidung für Brandenburg als Standort für seine europäische Gigafactory bekannt gab, wird an einer Batterie-Fabrik in Thüringen gebaut (s. Foto oben). Anfang 2022 sollte sie nach bisherigen Informationen in Betrieb gehen, mit einer angepeilten Kapazität von zunächst 14 Gigawattstunden und später 24 Gigawattstunden pro Jahr.
Neuer CATL-Standort in Osteuropa?
Und laut einem Bericht aus Polen wird es dabei auch in Europa nicht bleiben. CATL wolle bis zu zwei Milliarden Euro in eine weitere Batterie.Großfabrik in einem östlichen Land investieren, berichtete am Mittwoch die Publikation Puls Biznesu unter Berufung auf ungenannte Quellen. Dafür kämen unter anderem zwei aussichtsreiche Standorte in Polen selbst in Frage, einer nahe an einem Daimler-Batteriewerk im selben Land und einer näher an der Tesla-Gigafactory in Deutschland. Auch Ungarn und ein weiteres osteuropäisches Land – entweder Tschechien oder die Slowakei – sollen noch in dem neuen Standort-Wettbewerb um CATL sein. Die Entscheidung werde innerhalb weniger Tage erwartet.