Der weltweit größte Hersteller von Batterien für Elektroautos und stationäre Speicher will noch größer werden – viel größer sogar. Vergangene Woche kündigte CATL aus China eine Kapitalerhöhung um 58,2 Milliarden Yuan (rund 7,7 Milliarden Euro) an, die in einer Privatplatzierung erledigt wird. Mit den frischen Milliarden will das Unternehmen neue Projekte finanzieren, und davon dürfte auch Tesla profitieren: In Shanghai, wo die chinesische Gigafactory des US-Unternehmens steht, plant CATL eine neue Produktionsbasis; die Hälfte der dort entstehenden Zell-Kapazität von 80 Gigawattstunden pro Jahr soll für Tesla vorgesehen sein.
Neues CATL-Zentrum nahe Tesla
Auch mit Tesla als Abnehmer für seine LFP-Batterien ab vergangenem Jahr ist CATL rasch zum größten Zellhersteller der Welt geworden. Mit einer Börsenkapitalisierung von rund 180 Milliarden Dollar ist das Unternehmen zwar nicht wertvoller als Tesla, aber als die meisten etablierten Autokonzerne. Auch die Höhe der Kapitalerhöhung, von der unter anderem MarketWatch berichtete, ist rekordverdächtig: Tesla hatte selbst im vergangenen Jahr neue Aktien für 12 Milliarden Dollar an Anleger verkauft – aber nicht auf einen Schlag, sondern in drei getrennten Aktionen.
In dieser Woche folgten nähere Informationen dazu, was CATL mit dem vielen Geld vorhat. Laut einem Bericht von CnEVPost unterschrieb das Unternehmen am Mittwoch eine strategische Vereinbarung mit der Regierung von Shanghai. In der Stadt soll ein globales Innovationszentrum, ein internationales Hauptquartier, ein Forschungsinstitut und eine Highend-Fertigungsstätte entstehen, also eine weitere Batterie-Fabrik.
https://twitter.com/ray4tesla/status/1428005760047353858
Nach früheren Berichten soll sie 80 Gigawattstunden an Zellen pro Jahr produzieren – und laut einem aktuellen Gerücht aus China ist die Hälfte davon für Tesla gedacht. Das meldete der Beobachter @ray4tesla auf Twitter unter Berufung auf einen lokalen Blogger. Dabei soll CATL sogar planen, erstmals auch zylindrische Zellen in einem großen Format zu produzieren. Hier kommt sofort die von Tesla entwickelte 4680-Batterie in den Sinn. Nach Angaben von CEO Elon Musk soll sie im großen Stil auch von Zulieferern bezogen werden, und CATL hat schon öffentlich Interesse daran gezeigt.
Globaler Liefer-Vertrag bis 2025
Die erste Vereinbarung zwischen Tesla und CATL wurde laut CnEVPost im Februar 2020 getroffen. Im Oktober desselben Jahres begannen die Auslieferungen des Model 3 aus der Gigafactory in China mit Akkus aus LFP-Zellen von CATL. Diese robuste Chemie soll laut CEO Musk auf längere Sicht zwei Drittel der Kapazität bei Tesla ausmachen. In diesem Juni gab es eine Folge-Vereinbarung zwischen den beiden Unternehmen, die bis 2025 läuft. Interessant daran ist nicht nur die zeitliche Verlängerung, sondern auch die Tatsache, dass sie sich nicht mehr nur auf China bezieht.