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CEO Musk: Tesla-Aktien sollen langfristig Weltraum-Eroberung durch SpaceX finanzieren

Bild: Tesla (Archiv)

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Der Vater von Elon Musks zweiter Ehefrau, der Schauspielerin Talulah Riley, hielt den schon damals reichen Tesla- und SpaceX-Chef mit seinen Elektroautos und Raketen zu Beginn der Beziehung für einen nichtsnutzigen Angeber-Playboy. Dieser Meinung dürfte selbst der vorsichtige Vater heute nicht mehr sein. Und Musk selbst, inzwischen längst von Riley geschieden, hat auf Twitter jetzt noch einmal betont, wie ernst er alles meint und erklärt, wie langfristig seine Pläne mit Tesla und SpaceX sind und wie sie zusammenhängen.

Tesla-Chef tut viel, klagt wenig

Irgendwann werde Musk doch ein paar Aktien verkaufen, um damit „ein Sixpack Mars-Raketen zu kaufen“, begann sein Biograf Ashlee Vance die Diskussion. Es sei doch eine für die heutige Zeit geradezu poetische Vorstellung, dass „die fröhliche Bande von Day-Tradern um Dave Portnoy ein paar Starships bezahlt“, ergänzte der Journalist seinen Vorschlag. Damit spielte er auf den Betreiber einer Wettnachrichten-Seite an, der in Corona-Zeiten zum Leitfigur neuer Online-Anleger wurde. In den Augen traditioneller Beobachter sind sie reine Spieler – und Tesla mit dem unterhaltsamen CEO und den aufregenden Produkten gehört zu ihren Lieblingen.

Aber das ist das Paradoxe an Tesla, SpaceX und Elon Musk: Der CEO selbst scheint reichlich Spaß an seiner vielen Arbeit zu haben. In höchstem Stress um die Produktion des Model 3 im Jahr 2018 und von einer Zahlungsunfähigkeit nur Wochen entfernt, klagte er eine Weile öffentlich über die Belastung (schloss eine Pause aber aus). Seitdem und ansonsten aber wirkt er bestens gelaunt, hat sogar etwas Zeit für Privatleben mit seiner inzwischen langjährigen Partnerin Grimes und einem vor kurzem geborenen gemeinsamen Baby. Bei Tesla und SpaceX reiht sich unterdessen ein Erfolg an den anderen, und bei der Tesla-Aktie Kursrekord an Kursrekord. Allein Musks Tesla-Anteil war dadurch zuletzt rund 46 Milliarden Dollar wert.

Und diese Aktien will er noch lange behalten, wie der Tesla-Chef jetzt in einer Reaktion auf den Twitter-Vorschlag erklärte. Denn deren langfristiger Sinn bestehe darin, dazu beizutragen, „das Leben multiplanetar zu machen, um sein Fortbestehen sicherzustellen“, schrieb er feierlich und ungewohnt ernst. Der massiv hohe Kapital-Bedarf (bei SpaceX) dafür falle in 10 bis 20 Jahren an – und bis dahin werde Tesla sein Ziel der Beschleunigung von nachhaltiger Energie und Autonomie mit etwas Glück schon erreicht haben.

Die Antwort macht deutlich, dass selbst das Mega-Projekt Tesla mit einer zunehmenden Auswahl an Elektroautos für die ganze Welt und dazu Photovoltaik- plus Speicherlösungen samt Software für Energie-Handel für Musk nur ein Zwischenschritt ist. All das soll sozusagen in spätestens 20 Jahren erledigt sein. Noch längerfristig will er der Menschheit ein Leben auf dem Mars ermöglichen, nur für den Fall, dass es auf der Erde nicht mehr möglich ist. Noch kann SpaceX seine Arbeit mit kommerziellen Raketen-Entwicklungen und -Starts in Serie allein finanzieren. Aber in 10-20 Jahren werden laut Musk deutlich höhere Investitionen gebraucht, als das laufende Geschäft einbringen kann – und an dieser Stelle kommt eben Tesla ins Spiel.

SpaceX als Tesla-Wachstumschance?

Auf welche Weise genau, ließ der Doppel-CEO zunächst offen. In der einfachsten Variante könnte er schlicht Dividenden aus seiner erheblichen Tesla-Beteiligung an SpaceX weiterreichen – wenn die Tesla-Mission bis 2030 oder 2040 so weit gelungen ist, wie von Musk erhofft, müssten sie reichlich fließen. Oder Musk könnte einen Teil seiner Aktien verkaufen, was viel Geld auf einen Schlag einbrächte; aber das dürfte er nur in höchster Not tun oder wenn er die Tesla Mission wirklich für abgeschlossen hält.

Eine dritte Möglichkeit brachte der bekannte Tesla-Beobachter @jpr007 auf Twitter ein: Tesla könne in fernerer Zukunft als eigenständiger, aber enger Partner die Weltraum-Pläne von SpaceX unterstützen. Denn wenn ein großes Unternehmen weiter wachsen wolle, dann brauche es neben viel Geld, Technologien und Talenten auch die nötigen Märkte dafür – und wie sonst wenn nicht mit Tesla solle man ein so schwieriges Vorhaben wie die Besiedelung von Mars und womöglich mehr finanzieren?

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