Bild: Tesla (Symbolfoto)
Mehrere chinesische Elektroauto-Startups haben schon kurz nach Jahresbeginn ihre Verkaufszahlen für den letzten Monat von 2021 gemeldet, und mit Xpeng, Li Auto und Nio schafften es drei von ihnen über die symbolische 10.000-er Marke. Komfortabel darüber und damit mitten unter den Neustartern landeten nach Zahlen aus China mit zusammen 13.787 auch die ID-Elektroautos, die Volkswagen dort in zwei Joint-Ventures produziert. An diesem Dienstag wurden zudem Verkaufszahlen von Tesla in dem Land bekannt.
Tesla-Verkauf in China 25% über Rekord
Dass sie hoch sein würden, war zu erwarten, nachdem Tesla zu Beginn des Jahres die weltweiten Auslieferungen im vierten Quartal 2021 veröffentlicht hatte – mit 308.600 Stück übertrafen sie selbst optimistische Prognosen. Am Dienstag bestätigte sich das: In China selbst wurden im Dezember 70.602 lokal produzierte Model 3 und Model Y verkauft, gab laut Twitter-Meldungen der Verband CPCA bekannt. Hinzu kamen nur 245 exportierte Elektroautos aus der Gigafactory in Shanghai, also insgesamt 70.847.
Das ist zum vierten Mal in Folge ein Wert von mehr als 50.000 Model 3 und Model Y, die im September 2021 erstmals überschritten wurden. Zugleich stellt es einen Sprung gegenüber dem Vormonat dar, in dem Tesla 52.859 Elektroautos aus der China-Gigafactory verkaufte (damals etwa zwei Fünftel für den Export). Selbst gegenüber der bisherigen Höchstzahl von rund 56.000 im September erhöhte sich der Tesla-Verkauf im Dezember noch einmal um rund 25 Prozent. Die Produktion dürfte in der gleichen Größenordnung zugenommen haben – hier lag der Rekord bislang bei 56.956 Model 3 und Model Y im November 2021.
Tesla MIC Dec
Wholesale: 70,847
Retail: 70,602
Export: 245.
(CPCA) pic.twitter.com/oQKfXtRWoq— Moneyball (@DKurac) January 11, 2022
Ebenfalls am Dienstag wurden neue Verkaufszahlen für VW-Elektroautos in China bekannt. Insgesamt verkaufte das deutsche Unternehmen mit seinen Joint-Ventures dort in 2021 trotz des relativ starken Dezembers nur rund 70.000 ID.4, ID.6 und ID.3, geht aus einem Bericht der Financial Times (FT) hervor. Das Ziel für das Jahr hatte zunächst 100.000 ID-Verkäufe gelautet. Nach diesem Auftakt wolle Volkswagen Tesla bei den Elektroauto-Verkäufen in China innerhalb von 2-3 Jahren überholen, hieß es damals. Im August senkte das Unternehmen seine Prognose auf 80.000-100.000 in 2021.
VW verpasst Elektroauto-Ziel, setzt neues
Schon dafür hätte es ein Wunder gebraucht, schrieb damals ein chinesischer Elektroauto-Kenner, und am Dienstag bestätigte sich, dass es nicht eingetreten ist. Der vor der Ablösung steigende China-Chef des VW-Konzerns Stephan Wöllenstein erklärte dazu laut FT, die Auftragsbücher seien gut gefüllt, aber wegen Halbleiter-Mangel komme man mit der Produktion nicht hinterher. Fabrik-Schließungen wegen des Corona-Virus hätten die Situation im vergangenen Jahr noch schwieriger gemacht. Als Ziel für 2022 gab er mindestens 140.000 ID-Verkäufe in China aus, also eine Verdoppelung. Angesichts der weiter volatilen Halbleiter-Versorgung sei derzeit aber nicht sicher, dass es erreicht werden kann.