In diesem September überschritten die Verkäufe von Model 3 und Model Y aus der Tesla-Gigafactory in China zum ersten Mal die Marke von 50.000 Stück, und der Oktober zeigte mit einem ähnlich hohen Wert, dass das kein Ausreißer war. Jetzt wurden auch die Zahlen für November gemeldet, die zwar weiter über 50.000 lagen, aber erneut einen leichten Rückgang bedeuteten. Dennoch dürfte auch die Jahresrate der Produktion in China damit weiter über 600.000 gelegen haben, und der Dezember könnte neue Rekorde bringen.
Tesla-Verkäufe aus China „ein wenig schwach“
Insgesamt verkaufte Tesla von seinen lokal produzierten Model 3 und Model Y in China selbst nach Zahlen des Verbandes CPCA in diesem November 31.732 Stück. Weitere 21.127 Elektroautos gingen in den Export, was zusammen 52.859 Model 3 und Model Y ergibt (die Aufschlüsselung wurde zunächst nicht bekannt). Das sind rund 1500 weniger als im Oktober, der seinerseits etwa 1500 unter dem Rekord-Wert von 56.006 Tesla-Verkäufen aus der China-Fabrik im September gelegen hatte.
Manche Beobachter hatten für November stattdessen mit einem neuen Rekord gerechnet, weil im Oktober wegen Feiertagen in China rund eine Woche die Produktion ruhte. Zahlen von bis zu 70.000 Teslas wurden vorher gehandelt. Der Fondsmanager Gary Black berichtete von Schätzungen von 55.000-60.000 im Vorfeld und bezeichnete den tatsächlichen Wert als „ein wenig schwach“. Als Erklärung bot er an, dass Stromausfälle in China im Oktober sich noch im November auf die Lieferketten ausgewirkt haben könnten.
$TSLA China Nov sales were a tad light vs expected (52.9K vs 55-60K), but power outages that swept China in Oct could have impacted Nov supply chains. Nov domestic sales of 31.7K were a record for the second month of a qtr. I wouldn’t worry too much about the shortfall. pic.twitter.com/YEcw8W7Zkm
— Gary Black (@garyblack00) December 8, 2021
Davon abgesehen sind die Verkäufe aus der lokalen Tesla-Fabrik, die von der CPCA seit einigen Monaten zuerst gemeldet werden, weder exakt mit Auslieferungen noch mit der Produktion gleichzusetzen. Als Export-Verkauf scheint zu zählen, was an Model 3 und Model Y auf dem Schiff unterwegs ist, als inländischer dagegen erst, was Kunden in China übergeben wurde. Und auch der Weg durch das Land der Produktion kann lang sein, sodass einige davon erst im Dezember in die Zahlen einfließen. Aktualisierung: Laut einer Meldung aus China von Donnerstag verkaufte Tesla in China im November 8615 Model 3 und 23.117 Model Y
BYD vor Tesla mit neuem Rekord
Im dritten Quartal, in dem die Gigafactory in China offiziell zum weltweiten Export-Zentrum wurde, gab es jedenfalls eine Spitze bei den Gesamtverkäufen im letzten Monat – sozusagen ein lokales Abbild des Wellenmusters, das vorher für ganz Tesla mit der einzigen Fabrik in Fremont zu beobachten war. Für die letzten Wochen von 2021 hat CEO Elon Musk vor kurzem zur Mäßigung beim Endspurt aufgerufen. Aber das dürfte nicht so zu verstehen sein, dass dieser Monat nicht trotzdem der stärkste des ganzen Jahres werden kann und soll.
3/ BYD is the second best-selling BEV OEM in China, only behind SAIC. 46,137 BEVs were delivered in November bringing the YTD total to 272,493. BYD's Dynasty models had a record month. Dolphin has a four-month CAGR of 71.2% since deliveries first started at the end of August. pic.twitter.com/dzvCUNgtNu
— Jack Shea (@RealJackShea) December 3, 2021
Einstweilen aber überließ Tesla das Setzen eines neuen Rekords dem lokalen Konkurrenten BYD. Der lieferte im November mit 46.137 noch einmal rund 10 Prozent mehr reine Elektroautos als im Oktober, mit einem Zuwachs bei dem neuen Modell Dolphin um mehr als 40 Prozent von Monat zu Monat. Hinzu kam noch einmal knapp dieselbe Anzahl Plugin-Hybride. Für Dezember rechnet Jack Shea von der Fondsfirma Snow Bull Capital mit der Auslieferung von mehr als 100.000 Autos zum Aufladen von BYD. Die Zahl der reinen Elektroautos darunter könnte also ähnlich hoch ausfallen wie bei dem erwarteten Tesla-Rekord im letzten Monat.
VW-Wachstum bei Elektroautos flacher
Volkswagen wiederum kam mit seinen Elektroautos mit lokalen Joint-Venture-Partnern weiter weder an BYD noch an Tesla heran. Zusammen verkauften sich ID.3, ID.4 und ID.6 in den Versionen mit SAIC und FAW im November nach Daten aus China 14.167-mal, womit sich das seit August starke Wachstum wieder abgeflacht hat. Der für das Land zuständige Manager des Volkswagen-Konzerns wurde vor kurzem abgesetzt, nach aktuellen Berichten könnte zudem der Konzern-CEO Herbert Diess weitere Zuständigkeiten einschließlich China verlieren.