Bilder: Volkswagen
Nach dem ID.3 als seinem ersten Elektroauto auf der neuen MEB-Plattform will Volkswagen bald auch den SUV-Ableger ID.4 auf den Markt bringen, der vom Format her noch näher am Tesla Model Y liegt als der ID.3 am Model 3. Auch bei der Reichweite und beim Laden soll der VW ID.4 auf dem Niveau des Tesla-Crossover liegen, aber der Preis laut einem Manager weit darunter. Jetzt hat Volkswagen erste Bilder vom Innenraum veröffentlicht, und sie zeigen: Beim Cockpit seines zweiten MEB-Elektroautos hat der deutsche Konzern hochwertigere Materialien gewählt als beim ID.3 und geht noch stärker in die Richtung des von Tesla eingeführten Bedien-Minimalismus.
Zentraler Tesla-Bildschirm setzt sich durch
Bei Model 3 und Model Y verzichtet Tesla komplett auf Anzeigen hinter dem Lenkrad und konzentriert Informationen stattdessen auf dem großen Touchscreen in der Mitte; auch physische Knöpfe gibt es bei ihnen kaum noch. Hersteller insbesondere anderer neuer Elektroautos steigen ebenfalls auf große zentrale Bildschirme um, und auch in der neuen Mercedes S-Klasse (und damit wohl auch im kommenden Luxus-Elektroauto EQS) oder im hybriden Super-Sportwagen Koenigsegg Gemera ist diese Tesla-Idee zu finden.
Schon der VW ID.3 ist ebenfalls mit einem Touchscreen zwischen Fahrer und Beifahrer ausgestattet, der wie beim Tesla Model 3 über das Armaturenbrett hinausragt. Hinzu kommt aber eine Reihe von Knöpfen (sowie ein kleinerer Bildschirm hinter dem Lenkrad und auf Wunsch ein Head-up Display), sodass das Cockpit im Elektro-Volkswagen merklich voller aussieht als im Tesla. Zudem wurden zum Teil billig wirkende Materialien kritisiert.
Beim ID.4 bleibt VW der neuen Elektroauto-Linie treu. Der SUV-Ableger hat den wohl gleichen Quer-Bildschirm in der Mitte wie der ID.3 und ebenfalls wie dieser mehrere Knöpfe darunter, auf dem und neben dem Lenkrad sowie an der Fahrer-Tür und ein Display hinter dem Steuer. Die technische Ausstattung ist also im Grunde gleich. Dennoch macht das ID.4-Cockpit auf den jetzt veröffentlichten VW-Fotos einen aufgeräumteren Eindruck und die Verkleidung wirkt weicher, also hochwertiger. Volkswagen scheint auf die frühe Kritik reagiert zu haben – oder den ID.4 von vornherein etwas höher angesiedelt als den ID.3. Eine Rolle bei der schickeren Anmutung könnten aber auch Beleuchtung und Perspektiven gespielt haben.
Tesla-Chef lobte Elektroauto-Arbeit bei VW
Wie der VW ID.4 in der Realität innen aussieht und ob er auch sonst mit dem Tesla Model Y mithalten kann, wird sich bald zeigen. Die Produktion hat laut VW vor kurzem begonnen, und vor Jahresende soll es die ersten Auslieferungen geben. Der Volkswagen-Konzern setzt unter den deutschen Großherstellern am entschlossensten auf Elektroautos. Tesla-CEO Elon Musk hat das bei seinem Besuch auf der Gigafactory-Baustelle bei Berlin in dieser Woche lobend erwähnt und traf anschließend auf dem Flughafen Braunschweig-Wolfsburg noch VW-Konzernchef Herbert Diess.