Im Mai 2009 kaufte Daimler ganze 9,1 Prozent der Tesla-Anteile, da man den kalifornischen Autobauer damals für das nächste große Ding hielt. Bereits wenige Monate später verkaufte man einige Anteile an den Staatsfonds Aabar aus Abu Dhabi. Nun hat man für 780 Millionen US-Dollar, circa 611 Millionen Euro, auch die restlichen vier Prozent der Tesla-Anteile verkauft.
Natürlich stellt sich nun die Frage, wieso Daimler sich nun völlig von Tesla Motors löst? Ist der Glaube an den kalifornischen Autobauer auf einmal verpufft? Scheinbar nicht. Daimler-Finanzchef Bodo Uebber erklärte heute nämlich: „Wir sind mit der Entwicklung unserer Beteiligung an Tesla außerordentlich zufrieden“. Zufriedenheit sieht doch anders aus, mag man meinen.
Uebber sieht darin jedoch kein Problem: „Für unsere Partnerschaft und Zusammenarbeit ist eine Finanzbeteiligung an Tesla aber nicht notwendig.“ Aktuell stellt Tesla Motors den Antriebsstrang für die elektrische B-Klasse von Mercedes-Benz her. Auch die Batterien des elektrischen Kleinwagens Smart kommen aus Kalifornien. Mit reichweitenstarken Batterien kennt man sich aus.
Obwohl Tesla Motors nicht einmal seinen 3. Quartalsbericht vorgestellt hat, wird es Daimler scheinbar schon zu heiß. Dabei steht die Gigafactory noch in den Startlöchern und als Ziel sollen in Zukunft immerhin 500.000 Fahrzeuge pro Jahr verkauft werden. Andererseits sinkt gerade auch der Ölpreis und dadurch werden Elektrofahrzeuge wieder in den Hintergrund gerückt.
Aber schon zuvor schien es so, als ob Daimler von vielen Aktivitäten der Kalifornier nicht angetan war. So kritisierte man zuletzt Teslas Supercharger, da diese kein herstellerübergreifendes Ladenetzwerk seien. Auch in die Gigafactory wollte man nicht investieren, da man dies für zu riskant hielt. Eine Investition in Lithium-Ionnen-Akkus hält man möglicherweise für zu spät.