Die Kooperation mit seinem wohl wichtigsten Akku-Forschungspartner, einer Gruppe der kanadischen Dalhousie University unter Leitung des erfahrenen Spezialisten Jeff Dahn, hat Tesla in diesem Januar um fünf Jahre verlängert; gleichzeitig wurde das Team um den viel versprechenden deutschen Wissenschaftler Michael Metzger in einer Leitungsfunktion verstärkt. Doch auch in Deutschland selbst will Tesla Batterie-Forschung betreiben und wird dabei im Rahmen des EU-weiten Projekts Eubatin mit voraussichtlich vielen Millionen Euro gefördert. Und eine Akku-Kooperation mit einer deutschen Universität soll sogar schon in diesem März beginnen.
Sichere Akkus mit Glas-Separatoren
Als neues Verbundprojekt mit der Wirtschaft stellte die Universität Bayreuth am Donnerstag das Vorhaben „Glas-Separatoren für Lithium-Ionen-Batterien“ vor. Koordiniert wird es von dem KeyLab Glastechnologie am Lehrstuhl für Keramische Werkstoffe der Universität. Neben einem weiteren Lehrstuhl werden vier Unternehmen als Beteiligte genannt: Füller Glastechnologie, Virtrulan Glass Textile, Varta Microbattery und eben Tesla, in diesem Fall mit dem Zusatz „Germany“, also die deutsche Tochter mit Sitz in München.
Die Betriebssicherheit von Lithium-Ionen-Batterien hänge entscheidend von den darin verwendeten Separatoren zur räumlichen Trennung der Elektroden ab, erklärt die Universität in ihrer Mitteilung. Ziel des Projekts sei deshalb, neuartige Separatoren aus Glas zu entwickeln. Die Arbeit daran beginne Anfang März und werde über drei Jahre von der Bayerischen Forschungsstiftung gefördert. Die Glas-Separatoren sollen Temperaturen bis zu mindestens 500 Grad widerstehen und zudem die Alterung von Batterie-Zellen verlangsamen.
Tesla will deutsche Batterie-Fabrik
Eine der Herausforderungen ist laut dem Projektleiter, Professor Thorsten Gerdes von der Universität Bayreuth, das Glas dünner als 20 Mikrometer zu machen, wie es zur Erhaltung anderer Vorteile erforderlich sei. Die Entwicklungsarbeit scheint dabei von der Universität und den Partnern aus der Glas-Industrie erledigt zu werden, bei Tesla und Varta sollen die Ergebnisse dann in Labors getestet werden.
Tesla hat im vergangenen Jahr den Einstieg in eine eigene Batteriezell-Produktion im großen Maßstab angekündigt und will am Standort seiner deutschen Gigafactory in Grünheide bei Berlin seine erste volle Anlage dafür aufbauen. Wohl in Zusammenhang damit bewarb sich das Unternehmen für eine Förderung im Rahmen eines EU-Großprojekts für eine wettbewerbsfähige Batterie-Industrie. Der deutsche Anteil daran beträgt 2,9 Milliarden Euro, wird aber unter Tesla und 41 weiteren Unternehmen aufgeteilt. Konkrete Projekte daraus und Partner dafür sind noch nicht bekannt.