Für freie Betreiber von schnellen Lademöglichkeiten und auch für andere Hersteller von Elektroautos ist es fast schon eine Selbstverständlichkeit: Der Strom an ihren Stationen ist bilanziell CO2-neutral, stammt also nicht unbedingt direkt aus erneuerbarer Produktion, aber es wurde zumindest ein Ausgleich dafür geschaffen. Tesla dagegen ist zwar der Pionier bei Elektroautos und will auch das weltweite Energie-System weniger klimaschädlich machen. Von Öko-Strom an den eigenen Superchargern war bislang aber trotzdem relativ wenig Konkretes zu hören. Eine sehr weit reichende Ankündigung dazu kam laut einem Bericht jetzt von einem Tesla-Manager in den USA – war kurz darauf aber nicht mehr zu finden.
Beitrag von Tesla-Manager verschwunden
Tesla werde dafür sorgen, dass bis Ende des Jahres die gesamte Energie an den eigenen Superchargern „zu 100 Prozent erneuerbar sein wird“, schrieb laut dem Blog Electrek schon am Earth Day vergangene Woche Justin Lange, Leiter des Supercharger-Teams für einen Teil der USA. Außerdem veröffentlichte der Manager einige Statistiken zu dem Lade-Netz: Seit dem Start habe es 2,4 Terawattstunden Strom für 8,3 Milliarden Meilen „emissionsfreies“ Fahren geliefert und 334 Millionen Gallonen Benzin eingespart.
Offenbar habe Tesla zum Erden-Tag einen wichtigen Fortschritt zu klimaschonendem Laden bekannt geben wollen, vermutete Electrek. Aber das scheint nicht richtig zu sein. Denn einen Tag nach der Veröffentlichung des Artikels darüber war der Beitrag des US-Managers im Internet schon nicht mehr zu finden. Nach der Gestaltung schien er auf LinkedIn erschienen zu sein, doch am Mittwoch stammte der neueste Beitrag von Lange dort von vor sechs Monaten. Eine Nachfrage von teslamag.de zu dem Thema bei Tesla in Deutschland blieb zunächst unbeantwortet.
Supercharger mit Öko-Strom in München
Damit ist einstweilen offen, ob Tesla sich für dieses Jahr tatsächlich die Umstellung sämtlicher Supercharger auf Öko-Strom vorgenommen hat. In diese Richtung geht das Unternehmen erkennbar. So wies es bei der Eröffnung eines weiteren Stadt-Superchargers in München Mitte April darauf hin, dass dieser mit „100% Grünstrom“ betrieben werde. System scheint das auf der anderen Seite noch nicht zu haben. Denn Ende März verschickte Tesla eine Zwischenbilanz zu seinen Superchargern in Europa und erwähnte darin viele Daten, schrieb aber nichts über die Art des dort verfügbaren Stroms.