Tesla ist schlank, aber breitet sich aus. Ende März überstieg die Zahl der Supercharger-Stationen in Europa 600 Stück mit mehr als 6000 einzelnen Säulen, und im ersten Quartal wurden sieben neue Tesla-Verkaufsstandorte eröffnet, darunter in Deutschland einer bei Dortmund. Das teilte das Unternehmen vergangene Woche mit, und im neuen Quartal ging es gleich so weiter. Anfang April tauchten neue Klein-Vertretungen in Duisburg, Freiburg, Neu-Ulm und Rostock auf. In München eröffnete Tesla zudem einen weiteren Supercharger – einen von bislang wenigen in einer Stadt und in diesem Fall nur einen Spaziergang von einem Wahrzeichen eines anderen Autoherstellers entfernt.
Tesla-Supercharger kommen in Städte
Die ersten Supercharger baute Tesla in den USA wie Europa zumeist auf Rastplätzen an wichtigen Fernstrecken, weil sie nur das Nachladen auf langen Reisen unterstützen sollten. In letzter Zeit kommen aber zunehmend als „urban“ bezeichnete Tesla-Stationen hinzu. Die erste deutsche wurde 2020 mit viel Politik-Prominenz in Berlin eröffnet, seitdem folgten weitere auch in anderen Städten Europas. Tesla will herausfinden, ob solche Angebote Elektroautos besser zugänglich machen, heißt es dazu.
München hat seit Ende 2020 sogar einen der noch selteneren Supercharger in einer Tiefgarage, nämlich in dem des Einkaufszentrums Pasing Arcaden mit 12 Ladesäulen der neuen Generation V3. Und schon im März freuten sich Tesla-Freunde, als erste Anzeichen für einen weiteren Urban-Standort in der bayerischen Hauptstadt öffentlich wurden. Bei manchen war auch etwas Häme darunter, denn ziemlich in der Nähe befindet sich ein sehr bekanntes Gebäude, das ein Wahrzeichen der Stadt und erst recht seines Besitzers darstellt: das kleeblattförmige Büro-Hochhaus mit der Hauptverwaltung von BMW.
Blick auf vergehende Auto-Epoche
Über die Eröffnung des neuen Stadt-Superchargers auf einem Parkplatz vor dem Olympia Einkaufszentrum informierte Tesla vergangene Woche per E-Mail. In Deutschland ist der urbane Standort mit 12 V3-Säulen demnach der dritte dieser Art. Er befindet sich westlich des Olympiaparks in München, östlich davon liegt etwa zwei Kilometer Luftlinie entfernt der berühmte BMW-Vierzylinder. Direkt darauf schauen wird man beim Tesla-Laden wohl nicht können, weil noch einige Gebäude dazwischen sind. Aber wer sich währenddessen etwas die Beine vertritt, dürfte tatsächlich rasch einen guten Blick auf das 101 Meter hohe Symbol einer vergehenden Auto-Epoche bekommen.