Ein Mitarbeiter der australischen Firma Evie Networks, einem Anbieter für Ladestationen aus Sydney, hat einen alten Ford Cortina einer Verjüngungskur unterzogen. Das berichtet das Magazin The Driven. Der Mann namens Tim Harrison konnte sich keinen neuen Tesla leisten. Also kaufte der Oldtimer-Liebhaber kurzerhand ein Exemplar des Klassikers Cortina und rüstete den Wagen zumindest mit Batterien aus einem ausrangierten Tesla Model X um.
Für die Stromversorgung nutzte Harrison Teile des Batteriepacks des Model X. Dadurch verfügt der wiederbelebte Cortina nun über mehr als das Dreifache der früheren Leistung und des Drehmoments des ursprünglichen 1500er-Motors. Der Tesla-Akku mit 28 kWh ist groß genug, um eine Reichweite von 180km zu erzielen. Gleichzeitig ist er so leicht und kompakt, dass er keine Probleme mit der Aufhängung und der Gewichtsverteilung verursacht und den Kofferraum erhalten bleibt, wie Harrison im Interview mit The Driven erzählt. Das genüge, um von daheim bis an die Küste zu fahren.
Laden kann Harrison seinen Elektro-Odltimer mit Gleich- und Wechselstrom. Das 120-Volt-System ermöglicht eine maximale Laderate von 20 kW. Mit einem Schnellladegerät braucht Harrison also knapp 1,5 Stunden, um die Batterie zu füllen. Um sicherzustellen, dass die zwei Lade-Zugänge die klassische Karosserie des Cortina nicht verunstalten, hat sich Harrison einen interessanten Trick ausgedacht: Die Buchse für Wechselstrom liegt hinter dem alten Tankdeckel – aber die für Gleichstrom im Auspuff-Endrohr, hinter einer Klappe. Das werde schließlich nicht mehr gebraucht.
Es gibt viele Geschichten von Bastlern, die neue oder alte Tesla-Fahrzeuge nach ihren Wünschen umbauen. Da ist etwa der „Truckla”, ein umgebautes Model 3 der schwedischen Youtuberin Simone Giertz. Sie hatte unbedingt einen elektrischen Pickup haben wollen, noch bevor Tesla selbst einen herausbrachte. Oder das von einem britischen Unternehmen zu einem Kombi umgebaute Model S. Die Verwendung von Tesla-Bauteilen für die Umrüstung von Oldtimern ist dagegen bisher eine Seltenheit.
Inspiriert war der Umbau laut Harrison unter anderem von dem Musiker Neil Young, der einen umgebauten hybrid-elektrischen Lincoln aus dem Jahr 1959 fährt. Wie Young hat auch Harrison eine Menge Annehmlichkeiten in seinen Oldtimer eingebaut, unter anderem eine Klimaanlage. Die während des Umbauprozesses gesammelten Erfahrungen will er nutzen, anderen zu helfen, klassische Autos ins Elektrozeitalter zu bringen.