Bild: teslamag.de (von Tesla genutzte Batterie-Formate)
Die Zahl der weltweit verkauften Elektroautos hat sich im vergangenen Jahr um 55 Prozent erhöht, und China steigerte seinen Anteil sowohl bei den Verkäufen als auch bei der Produktion noch weiter, geht aus in dieser Woche veröffentlichten Daten hervor. Nicht anders sieht es laut einer spezialisierten Marktforschungsfirma zudem bei der Produktion der für Elektroautos aller Art benötigten Batterien aus: Insgesamt stieg die verbaute Kapazität in 2022 um 71,8 Prozent, und chinesische Hersteller hängten alle anderen bei weitem ab.
Tesla-Partner Panasonic rutscht ab
Seit 2020 befindet sich der Markt für Elektroauto-Batterien in einem schwungvollen Aufwärtstrend, der ihn nach den Daten von SNE Research im vergangenen Jahr auf das neue Rekord-Volumen von 518 Gigawattstunden führte. Die Zunahme in reinen bis einfach hybriden Batterie-Fahrzeugen verbauten Kapazität war mit den knapp 72 Prozent noch etwas stärker als bei deren weltweiten Verkäufen mit 55 Prozent. Im Durchschnitt sind Akkus auf Rädern also größer geworden – was zu dem auf 73 Prozent gestiegenen Anteil reiner Elektroautos in 2022 passt.
Bei den Batterien hätten chinesische Hersteller in dem Jahr „explosives Wachstum“ verzeichnet, schreibt SNE Research. Tatsächlich machten Unternehmen von dort sechs der zehn größten Produzenten aus, und jeder von ihnen wuchs schneller als die gesamte Konkurrenz. Die besteht vor allem aus drei südkoreanischen Herstellern sowie Panasonic aus Japan, das der erste Tesla-Zulieferer war.
Weltweiter Batterie-Marktführer blieb 2022 CATL aus China. Mit einer Zunahme um 92,5 Prozent auf 191,6 Gigawattstunden steigerte er seinen Anteil auf 37 Prozent. Weit dahinter hielt sich mit nur 18,5 Prozent Wachstum auf 70,4 Gigawattstunden LG Energy Solutions aus Südkorea. Praktisch gleichauf steht damit jetzt das chinesische Unternehmen BYD, das seine Batterien sowohl für eigene Fahrzeuge verwendet als auch an andere Hersteller verkauft. Hier betrug die Zunahme der verbauten Kapazität gegenüber dem Vorjahr 167,1 Prozent. Damit zog BYD an Panasonic vorbei, das 2022 nur 4,6 Prozent mehr Batterien für Elektroautos (38 Gigawattstunden, also ungefähr die zuletzt genannte Kapazität seiner Gigafactory mit Tesla in den USA) lieferte.
CATL wächst mit Model Y und Model 3
Das „bemerkenswerte“ Wachstum bei CATL habe auf steigenden Verkäufen von Tesla Model Y und Model 3, Aion Y und Zeekr 001 von Geely beruht, erklärt SNE Research. BYD profitierte von hoher Nachfrage nach verschiedenen eigenen Elektroautos einschließlich Plugin-Hybriden. Am schnellsten von allen Batterie-Herstellern in den Top-Ten wuchs nach den Daten ein weiteres chinesisches Unternehmen namens Sunwoda mit 253 Prozent. Ebenfalls mehr als verdoppelt hat sich die verbaute Kapazität von Farasis aus demselben Land. Laut SNE stieg sie dank solider Verkäufe der EQ-Elektroautos von Mercedes um 215 Prozent auf 7,4 Gigawattstunden.
Platz 5 und 6 unter den größten Herstellern von Elektroauto-Batterien besetzten mit SK On und Samsung SDI noch einmal zwei südkoreanische Unternehmen. Bei dem SK-Wachstum um immerhin 61,1 Prozent halfen laut der Auswertung Verkäufe von Ioniq 5, Kia EV6 und des Ford F-150 Lightning. Samsung SDI legte vor allem mit Audi e-tron sowie BMW i4 und iX um 68,5 Prozent auf 24,3 Gigawattstunden zu. Für dieses Jahr erwarten die Marktforscher eine weitere Zunahme der in Elektroautos verbauten Batterie-Kapazität um knapp 50 Prozent auf 749 Gigawattstunden.