Seit etwa fünf Jahren war immer wieder eine gelb-weiß Designstudie für den VW ID.Buzz zu sehen, ein Retro-Elektroauto als Nachfolger des Fahrzeugs also, das offiziell Bus oder Transporter heißt und meist nur liebevoll Bulli genannt wird. In diesem Sommer aber tauchten Fotos eines sogenannten Erlkönigs auf, die befürchten ließen, dass der Elektro-Bulli anders als in der Studie ziemlich konventionell geraten würde. Doch zumindest in optischer Hinsicht kann Entwarnung gegeben werden: Anfang Oktober und einen Monat später noch einmal ließ Volkswagen erkennen, dass der E-Bus wohl an das Original wohl doch zumindest erinnern wird.
Mehr Infos zu VW ID.Buzz Anfang 2022
Denn im Oktober zeigte das Unternehmen auf einer Verkehrsmesse ein als ID.Buzz AD bezeichnetes Modell (s. Foto oben), mit dem zukünftig autonome Shuttle-Dienste angeboten werden sollen. Anders als der Erlkönig von diesem Sommer sieht dieser elektrische VW-Bus wieder nach Bulli aus, auch wenn außen weiß-grau statt -gelb ist. Und bei Präsentation des ID.5 als Crossover-Ableger des ID.4 Anfang dieses Monats ließ Volkswagen überraschend auch einige Bilder und Infos zum normalen ID.Buzz einfließen; auch diese Bilder ähneln stärker der Studie.
Nach Angaben von VW-Marketingchef Klaus Zellmer bei der Präsentation soll es mehr Informationen zu dem Elektroauto im Familien-Format Anfang kommenden Jahres geben. Ansonsten ist noch nicht viel darüber bekannt. Die Preise der bislang gestarteten ID-Elektroautos nähren die Hoffnung, dass auch der E-Bulli zu erschwinglichen Preisen erhältlich sein wird. Offiziell äußert sich Volkswagen noch nicht dazu, doch es wird intensiv über Einstiegspreise zwischen 40.000 und 50.000 Euro spekuliert. Das ebenfalls nicht kleine SUV VW ID.4 kostet vor deutscher Förderung knapp 37.500 Euro. Für den Bus wird sich VW natürlich einen Aufschlag bezahlen lassen, aber noch ist offen, wie hoch er ausfällt.
Elektroauto billiger als Verbrenner-Bus?
Einstweilen also können Familien auf einen zumindest in einfachen Versionen bezahlbaren VW ID.Buzz hoffen. Schließlich wird auch er voraussichtlich von der Elektroauto-Förderung profitieren, was den effektiven Kaufpreis mindert. Zum Vergleich: Der noch nicht erhältliche neueste VW Multivan kostet immerhin mindestens knapp 45.000 Euro – als kleiner Benziner mit nur rudimentärer Grundausstattung. Wie sich der preisliche Abstand vom herkömmlichen Verbrenner zum ähnlich großen Strom-Fahrzeug gestaltet, lässt sich bei VW vielleicht an Passat und ID.4 erkennen: Hier kostet das Elektroauto nach Abzug der Kaufprämie dafür bereits merklich weniger.
Mit Blick auf die technischen Daten dürfte der ID.Buzz Akku-Größen wie der ID.4 haben, also bis zu etwa 80 Kilowattstunden, und auch bei der Ladeleistung im selben Mittelfeld liegen. Die Reichweite dürfte wegen der höheren Karosserie aber etwas niedriger ausfallen, wenn Volkswagen keine größere Batterie darin unterbringt. In der seit 2017 gezeigten Studie sollte sogar ein Akku mit 111 Kilowattstunden stecken.