Ein älterer Artikel von teslamag.de schlug am Montag noch einmal Wellen. Mitte Mai hatte die Redaktion berichtet, dass in der Gigafactory von Tesla in Grünheide bei Berlin erst 86 Model Y pro Woche produziert wurden und Anfang Juli ein größerer Umbau für höhere Stückzahlen geplant war. Diesen Beitrag griff jetzt die Bild-Zeitung auf und machte einen „Tesla-Schock“ daraus, weil die Produktion dafür unterbrochen werden soll. Dabei war diese zweiwöchige Pause seit langem geplant. Zunächst berichtete Bild, sie solle an diesem Montag beginnen, und korrigierte sich dann auf den nächsten. Das entspricht aktuellen Informationen, die teslamag.de dazu erreichten.
Doppelter Tesla-Takt nach Umbau-Pause
Der Artikel der Bild-Zeitung von Montag enthält ansonsten keine neuen Angaben, sondern fasst zusammen, was in den vergangenen Wochen auf anderen Wegen über das Geschehen und die Pläne in der deutschen Gigafactory bekannt wurde. Tesla selbst ist damit gewohnt zurückhaltend, gab aber im Juni den Zwischenstand von erstmals 1000 produzierten Model Y in einer Woche. Das macht hochgerechnet rund 50.000 pro Jahr, was nur einem Zehntel der Ziel-Kapazität entspricht, wie die Boulevard-Zeitung korrekt schreibt. Sie erwähnt allerdings nicht, dass Tesla-CEO Elon Musk lange vor dem Start sowie hinterher erwähnt hat, dass das Erreichen dieses Ziels eine Weile dauern werde.
Auf der anderen Seite scheint die Zeitung Informationen vermischt zu haben, die nicht direkt zusammengehören. So war in der ursprünglichen Fassung von einem Beginn der Pause an diesem Montag (4. Juli) die Rede. Das wurde dann auf nächsten Montag korrigiert. Mitte Mai und auch in einem zweiten Beitrag zu dem Thema hatte teslamag.de nur von „Anfang Juli“ berichtet. Der 4. Juli könnte durch Gerüchte in den Bild-Bericht gekommen sein, ab dann würde in der deutschen Tesla-Fabrik eine dritte Schicht beginnen.
Eine gut informierte Quelle bestätigte teslamag.de jetzt, dass der von der Zeitung im zweiten Anlauf genannte Termin am nächsten Montag korrekt sei. Im Übrigen sei diese Unterbrechung der Produktion in Grünheide schon seit mindestens diesem März geplant gewesen sein. Ab 11. Juli wird die überwiegende Mehrzahl der bisherigen Tesla-Beschäftigten vorübergehend nicht gebraucht, hieß es weiter. Nach zwei Wochen sollen aber alle zurückkommen – und ab August in jeder Woche viele zusätzliche.
Auch diese Neueinstellungen dienen allerdings noch nicht dem Ziel, eine dritte Schicht in der deutschen Tesla-Fabrik zu besetzen, war am Montag weiter zu hören. Gerüchte dazu kamen vergangene Woche auf und werden in dem Bild-Bericht ebenfalls erwähnt. Bestätigt wurde teslamag.de dagegen, dass das Ziel der Umbau-Pause eine deutlich schnellere Produktion ist. Von aktuellen 90 Sekunden solle der Takt in der Gigafactory ab August auf 45 Sekunden verkürzt werden. Dafür würden auch die vielen neuen Mitarbeiter gebraucht – fast überall in der Fertigung werde sich der Bedarf verdoppeln, hieß es dazu.
Ab August mehr Lohn in deutscher Gigafactory
Und dazu wird Tesla ab Anfang August fast der gesamten Gigafactory-Belegschaft mehr Geld bezahlen, war am Montag weiter zu hören. Das Thema Löhne bei Tesla hatte vor kurzem die Gewerkschaft IG Metall aufgebracht – mit der Behauptung, in der Fabrik herrsche „Zähneknirschen“, weil neue Mitarbeiter besser bezahlt würden. Das scheint aber nicht richtig zu sein, denn wie es jetzt hieß, sollen stattdessen neue wie alte Beschäftigte in Grünheide ab August 6 Prozent mehr bekommen als nach den bisherigen Regeln. Dafür ausgenommen sei nur das Management. Allerdings soll auch über das Gehaltsniveau in der Fabrik weiter Unzufriedenheit herrschen. Auf der niedrigsten Stufe betrage es derzeit 32.000 Euro pro Jahr.