Am Montag stellte Tesla die Informationen für den Modell-Jahrgang 2022 in seinen Konfigurator, und die interessanteste Neuerung darin betraf wohl das Model 3. Für das Model Y sind jetzt hauptsächlich mehr Reichweiten-Daten einsehbar, Model S und Model X verloren die Bezeichnung Long Range, und auch das kleinste Model 3 trägt nicht mehr den Nachnamen Standard Plus – aber als einziges Modell der Tesla-Palette bekommt es im 22er Jahrgang einen neuen Akku. Und nachdem der deutsche Preis dafür zunächst gleich blieb, ist er in der Nacht auf Dienstag erneut um 1000 Euro gestiegen.
Model 3 jetzt 46.560 Euro vor Prämien
Nach Angaben auf der Tesla-Website kostet das Model 3 mit Hinterrad-Antrieb jetzt 42.990 Euro statt vorher 41.990 Euro. Darin sind schon die brutto 3570 Euro abgezogen, die Hersteller als ihren Teil des Umweltbonus leisten müssen, wenn ihre Kunden zusätzlich 6000 Euro staatliche Prämie haben wollen (nach dem aktuellen Stand fällt allerdings die Hälfte der deutschen Elektroauto-Subvention Ende dieses Jahres weg). Zuzüglich der Bearbeitungsgebühr von 980 Euro kostet der kleinste Tesla in Deutschland also jetzt effektiv 37.970 Euro, so lange die Staatsprämie verdoppelt ist und 40.970 Euro, falls sie ab Anfang 2022 nur noch 3000 Euro beträgt.
Der neue Akku für das Tesla Model 3 wurde offenbar weltweit eingeführt. Er besteht aus LFP-Batterien von CATL aus China und wird in der dortigen Gigafactory schon seit vergangenem Oktober eingesetzt – auch für Exporte nach Europa. In den USA bot Tesla Bestellern vor kurzem ebenfalls erste Model 3 mit LFP-Akku an, und CEO Elon Musk erklärte, sämtliche eigenen Elektroautos mit Standard-Reichweiten würden auf diese Zellchemie umgestellt.
Mit der Modell-Umstellung am Montag scheint dieser Schritt auch für die USA vollzogen, denn dort erhöhte sich ebenfalls die Reichweiten-Angabe für das kleinste Model 3. Der Preis blieb dagegen auch am Dienstag gleich, während er in Deutschland und laut Twitter-Meldungen auch anderen Ländern Europas stieg. Dies stellt schon die zweite Preiserhöhung für den Einsteiger-Tesla innerhalb von vier Wochen dar: Anfang Oktober kostete er laut Konfigurator noch 39.990 Euro, doch dann wurden zunächst 41.990 Euro daraus und jetzt noch einmal 1000 Euro mehr.
Nicht viel Preis-Spielraum für Tesla
Allerdings gibt es dafür mit 491 Kilometern nach WLTP knapp zehn Prozent Reichweite mehr, und die um 5 Kilowattstunden auf 60 Kilowattstunden erhöhte Kapazität könnte auch schnelleres Laden des Model 3 zulassen. Davon abgesehen kostet die Basis-Version jetzt lediglich wieder so viel wie zu Beginn dieses Jahres, denn Mitte Januar hatte Tesla alle deutschen Preise für das Model 3 deutlich gesenkt, für die damals als Standard Plus bezeichnete Basis um knapp 3000 Euro.
Viel Spielraum für weitere Erhöhungen bleibt jetzt nicht mehr: Die maximale Elektroauto-Subvention wird nur bezahlt, wenn der Netto-Preis ohne Extras unter 40.000 Euro liegt. Beim Model 3 hat er jetzt 39.126 Euro erreicht, sodass es für Kunden höchstens noch einmal rund 1000 Euro teurer werden dürfte, ohne in die Klasse zu rutschen, in der die Prämie vom Staat nur noch 5000 Euro beträgt.