Nach einem Rücksetzer im Januar hat sich der deutsche Elektroauto-Markt im Februar wieder auf Wachstumskurs gezeigt – die Zahl der rein elektrischen Neuzulassungen stieg auf gut 28.000 oder einen Anteil von 14,1 Prozent, wie das Kraftfahrtbundesamt (KBA) vergangene Woche mitteilte. Bei insgesamt 5944 deutschen Tesla-Neuzulassungen im Februar 2022 war bereits klar, dass Model 3 und Model Y einen für diesen Zeitpunkt überraschend großen Beitrag dazu leisteten. Jetzt hat das KBA die Modell-Daten veröffentlicht, und sie zeigen, dass die beiden sich die Elektroauto-Spitze teilten.
Model 3 und Model Y als Doppel-Spitze
Das Tesla Model 3 wurde in diesem Februar in Deutschland 3690-mal neu zugelassen und stand damit unter den Elektroautos ganz vorn, geht aus den am Montag vom KBA veröffentlichten Daten hervor. Zugleich war es das Auto mit den drittmeisten Neuzulassungen überhaupt: Höher war die Zahl im Februar nur bei Tiguan (5294) und Golf (8847) von Volkswagen. In der KBA-Tabelle steht außerdem Mini mit insgesamt 3733 Neuzulassungen etwas vor dem Model 3. Hier scheint die Behörde aber alle Modelle vom klassischen 3-Türer über Clubman bis zu Countryman zusammengefasst zu haben.
Nur unter den Elektroautos gesellte sich auf Platz 2 im Februar 2022 das Tesla Model Y, das 2254-mal neu zugelassen wurde, zum Model 3. Dahinter war mit 1392 deutschen Neuzulassungen weiterhin der Fiat 500 Elektro gefragt, der im Januar mit einer ähnlichen Zahl noch ganz vorn stand, gefolgt von Hyundai Kona Elektro. Der hatte im Vormonat ebenfalls zum Trio an der deutschen Elektroauto-Spitze gehört, zusammen mit dem Opel Corsa-e auf Platz 2, der jetzt aber unter 1000 Neuzulassungen rutschte.
Knapp darüber, aber ebenfalls auf vergleichsweise niedrigen Niveau blieben im Februar die VW-Elektroautos ID.3 und ID.4, genau wie der neuere Ioniq 5 von Hyundai. Abgesehen von Model 3 und Model Y von Tesla verzeichnen also umgebaute Verbrenner-Autos in Deutschland höhere Neuzulassungen als von Haus aus elektrisch entwickelte Modelle. Das spricht dafür, dass die aktuellen Elektroauto-Zahlen auch stark von der Verfügbarkeit geprägt sind, die bei den meisten Herstellern derzeit eingeschränkt ist.
März könnte für Tesla sehr stark werden
Bei Tesla stellt sich unterdessen die Frage, was nach dem bereits erstaunlich starken Februar passiert. Normalerweise treffen die meisten Model 3 und Model Y aus China erst im letzten Monat jedes Quartals gehäuft in Europa ein. Spitzen-Positionen bei elektrischen und auch anderen Autos in Deutschland oder Europa erreichten sie dadurch bislang meist erst dann. Jetzt aber waren schon die deutschen Tesla-Neuzulassungen im Februar die dritthöchsten, die es je in einem Monat gab – und ab Ende März könnten zum Rest der Welle aus China die ersten Model Y aus der deutschen Gigafactory hinzukommen.