Tesla-Kunden in Nordamerika haben bis Ende des Quartals die laut CEO Elon Musk einmalige Gelegenheit, beim Kauf eines neuen Fahrzeugs die Option FSD für zusätzliche Autopilot-Funktionen vom alten zu übertragen und so die 15.000 Dollar dafür zu sparen. Das war lange gefordert worden, weil das Extra immer noch nicht hält, was der ausgeschriebene Name verspricht, nämlich vollkommen selbstständiges Fahren. Also wurde die Transfer-Ankündigung des Tesla-Chefs von Mitte Juli mit Freude aufgenommen. Jetzt ließ er allerdings wissen, dass Elektroautos mit der neuesten Autopilot-Hardware FSD vorerst nicht einmal als Beta-Software bekommen werden.
Neue Tesla-Hardware ohne FSD-Software
In neuen Model S und Model X für Nordamerika wurden ab Anfang dieses Jahres erste Anzeichen für die vierte Generation der Autopilot-Hardware bei Tesla entdeckt, bestehend aus verbesserten Kameras und einer anderen Recheneinheit. Bei Model Y für die Region hat die Umstellung auf die so genannte HW4 ebenfalls begonnen, und das Model 3 soll laut Beobachtern spätestens mit der Einführung der Highland-Auffrischung folgen.
Wie ein direkter Vergleich vor kurzem zeigte, liefern die HW4-Kameras bei Tesla tatsächlich schärfere und farbechtere Bilder. Allerdings hat die neue Hardware auch einen erheblichen Nachteil: Tesla hat seine FSD-Software dafür noch nicht angepasst, und bis sich das ändert, stehen die Funktionen dieser Option auch dann nicht zur Verfügung, wenn man sie gekauft hat. Und wie CEO Musk am Wochenende mitteilte, wird das auch bis mindestens Anfang 2024 so bleiben.
HW4 software will lag HW3 by at least another six months, as our focus needs to be on getting FSD on HW3 working super well and provided internationally.
— Elon Musk (@elonmusk) August 27, 2023
Diese Information gab er auf Nachfrage eines bekannten Followers auf X, der gefragt hatte, ob er beim Kauf eines neuen Tesla wohl lange auf die Teilnahme an dem FSD-Betatest verzichten müsse. Die Software für HW4 werde mindestens sechs Monate länger dauern als die für die bisherige Hardware-Ausstattung, erklärte der Tesla-Chef dazu. Denn der Fokus müsse darauf liegen, FSD für HW3 „supergut“ zum Funktionieren zu bringen und international anbieten zu können.
Dilemma für Tesla-Kunden in Nordamerika
Damit verbreitete Musk einerseits Hoffnung für Kunden außerhalb Nordamerikas, die FSD bislang nicht einmal in einer Beta-Version nutzen können. Auf der anderen Seite machte er deutlich, dass die meisten Käufer in den USA darauf ebenfalls bis mindestens Februar 2024 warten müssen, wenn sie jetzt von dem Angebot Gebrauch machen, die FSD-Option auf einen neuen Tesla zu übertragen. Weil es laut Musk nur einmal gemacht wird und bis Ende September begrenzt ist, geraten sie also in ein Dilemma, zumal der CEO mit Blick auf Autopilot-Verbesserungen schon mehrmals zu optimistische Zeitpläne geäußert hat.