Die Umstellung auf die nächste Computer-Generation bei Tesla erfolgt schleichend. Zunächst wurden nur neue Model S und Model X mit der so genannten HW4 ausgestattet, die neben zwei zentralen Recheneinheiten für Autopilot und Infotainment auch die Kameras zum Sammeln von visuellen Informationen umfasst. In den USA bekommt mittlerweile auch das Tesla Model Y die neue Hardware, und der Rest der Welt sowie das Model 3 sollen laut Beobachtern folgen. Wie ein Test mit einem Model Y mit HW4 jetzt zeigte, liefern die neuen Kameras deutlich bessere Bilder. Ansonsten scheint Tesla bei seinen Volumen-Modellen beim Umstieg auf die vierte Generation allerdings zu sparen.
Tesla-Videos jetzt viel schärfer
Mit Ausnahme der Einheit am Heck waren die in die Elektroautos von Tesla eingebauten Kameras ursprünglich nur für das Autopilot-System gedacht. Als die mittlerweile einzigen Sensoren liefern sie Daten über das Umfeld, die der Computer für Fahrassistenz-Funktionen nutzt. Mit den Tesla-Funktionen Dashcam und Wächter lassen sich die Aufnahmen aber auch für Menschen nutzbar machen – wodurch immer wieder auffällt, dass die HW3-Kameras eine relativ niedrige Auflösung haben und einen unechten Farbeindruck vermitteln.
Bei der vierten Hardware-Generation aber hat Tesla in dieser Hinsicht aufgerüstet. Das demonstrierte am Dienstag auf der Plattform X der Nutzer @AIDRIVR, der früher Autopilot-Mitarbeiter bei Tesla war und jetzt nach eigenen Angaben von einem Model S auf ein Model Y mit der neuen Ausstattung umgestiegen ist. Der Unterschied sei viel größer, als er erwartet habe, schrieb er zu einem Video, in dem er Aufnahmen aus seinem alten und seinem neuen Tesla in verschiedenen Situationen gegenüberstellt.
Tesla Autopilot HW3 and HW4 footage compared (much bigger difference than expected): pic.twitter.com/VTqLxKbcU4
— AI DRIVR (@AIDRIVR) August 8, 2023
Tatsächlich zeigt sich in dem Vergleichsvideo, dass zum Beispiel die Front-Kamera in dem Model Y deutlich schärfere Bilder liefert als die im alten Model S. Dadurch wird nicht nur das Kennzeichen eines in einiger Entfernung vorausfahrenden Autos besser erkennbar, was vor allem für die Dashcam-Funktion hilfreich sein könnte, sondern auch ein Verkehrsschild, wie es vom Autopilot-System für in Zukunft autonomes Fahren zuverlässig erkannt werden muss. Auch die Darstellung der Farben ist mit HW4 deutlich realistischer.
Halber Infotainment-Speicher in Model Y
Bei den optischen Sensoren für Fahrassistenz und mehr hat Tesla mit der neuen Generation also nachgelegt. Auch die Autopilot-Recheneinheit hat laut einer früheren Analyse mehr Rechenleistung und Arbeitsspeicher bekommen. Bei dem im selben Gehäuse steckenden Computer für das Infotainment-System aber soll Tesla beim Model Y sogar einen Schritt zurück gemacht haben: Der IT-Experte @greentheonly sah sich eine solche Einheit genauer an und stellte fest, dass sie nur halb so viel Arbeits- und Massenspeicher hat wie zuvor mit HW3.
Hm, looks like model Y hw4 infotainment side is somewhat crippled compared to hw3 units:
it has half as much RAM and half as much storage (8G and 128G respectively).
Given current requirements for steam, that crosses steam out (Even though not officially supported anyway)— green (@greentheonly) August 5, 2023
Im Infotainment-Computer für das Model Y fand @greentheonly nach eigenen Angaben 8 Gigabyte Arbeitsspeicher und 128 Gigabyte weiteren Speicher vor. Das soll jeweils halb so viel sein wie früher und bedeuten, dass in diesem Tesla anders als bei Model S und Model X keine Spiele der Plattform Steam zum Laufen gebracht werden können; für das Model 3 dürfte dann das Gleiche gelten. Das ließe sich möglicherweise verschmerzen. Aber laut dem Experten dürfte die magere Ausstattung auch dazu führen, dass das Infotainment-System mit der Zeit immer langsamer reagiert. Zudem soll Tesla relativ billige Module nutzen, die zusätzliche Probleme bereiten könnten.