Schon im kommenden Jahr sollen die meisten Elektroautos von Tesla laut CEO Elon Musk in der Lage sein, sich autonom und als Roboter-Taxis fortzubewegen – eine Ankündigung, die mit erheblicher Skepsis aufgenommen wurde. Jetzt holt sich das Unternehmen dafür offenbar Hilfe von außen: Nach Berichten von US-Medien hat Tesla das Start-up DeepScale aus dem Silicon Valley übernommen, das auf maschinelles Sehen mit begrenzter Rechenleistung spezialisiert sein soll.
Indirekt wurde die Übernahme, über die zunächst der TV-Sender CNBC auf seiner Website berichtete, vom bisherigen CEO von DeepScale bestätigt: Auf seinem Profil bei LinkedIn gab Forrest Iandola bekannt, er sei in dieser Woche in das Autopilot-Team von Tesla gewechselt und freue sich darauf, „mit einigen der klügsten Köpfe bei Deep Learning und autonomem Fahren zusammenzuarbeiten“.
Weder CNBC noch die Technologie-Website TechCrunch, der die Übernahme ebenfalls inoffiziell bestätigt wurde, konnten den Preis für die Transaktion in Erfahrung bringen. Laut TechCrunch wurde DeepScale vor vier Jahren gegründet und soll zur Realisierung von Musks Plänen zu autonomem Fahren beitragen. Mit der Übernahme kämen zudem dringend benötigte weitere Spezialisten in das Autopilot-Team von Tesla. Ex-CEO Iandola gibt seine Position darin jetzt als „Sr Staff ML Scientist“ an.
Wie TechCrunch weiter schreibt, hat DeepScale eine Möglichkeit entwickelt, auf kleinen und billigen Autosensoren und -prozessoren tiefe neuronale Netze laufen zu lassen, wie sie für die Bildverarbeitung benötigt werden. CEO Musk hat in der Vergangenheit erklärt, alle seit diesem Frühjahr produzierten Autos von Tesla seien mit der kompletten für autonomes Fahren erforderlichen Hardware ausgestattet, der Rest sei eine Frage der Software. Allerdings hat er zuletzt eine angekündigte Preiserhöhung für die Funktion „Full Self-Driving“ (FSD) zurückgenommen und erklärt, der Preis werde erst später in Abhängigkeit von den Fortschritten beim autonomen Fahren angehoben.