Zwei wichtige Vorbereitungen für die Gigafactory von Tesla in Grünheide bei Berlin müssen derzeit ruhen. Zwar hat das OVG Berlin-Brandenburg die Klage gegen die Rodung von weiteren gut 80 Hektar Bäumen auf dem Grundstück nach einer Eil-Unterbrechung weitgehend wieder zugelassen. Aber Tesla hat eine vom Land Brandenburg geforderte Sicherheitsleistung von 100 Millionen Euro nicht gestellt – bis sich das ändert, untersagte das Landesumweltamt sowohl den Rest des Rodens als auch die weitere Installation der Lackieranlage; beides war Anfang Dezember unter Vorbehalt erlaubt worden. Ansonsten aber gehen die Arbeiten auf der Tesla-Baustelle weiter – und ein Beobachter sah jetzt die Lieferung erster Teile, die zu den hochmodernen Giga-Pressen für die deutsche Fabrik gehören dürften.
Seiten-Einblick in offenes Tesla-Gebäude
Das lange Hauptgebäude für die Produktion des Tesla Model Y ist inzwischen fast vollständig errichtet und bedacht. Nur kleine Segmente als Verbindung zwischen den größeren fehlen zum Teil noch – und zum Beispiel an der östlichen Seite die Außenwände, was interessante Einblicke in die beginnenden Arbeiten im Inneren zulässt.
Am vergangenen Samstag flog der regelmäßige Gigafactory-Beobachter Tobias Lindh unter anderem an dem östlichen Bereich vorbei, der eine Besonderheit der deutschen Fabrik ausmacht: Dort warten acht längliche Fundamente auf die Installation von Giga-Pressen des italienischen Herstellers Idra. Zwei der riesigen Hochdruck-Gussmaschinen wurden schon im Tesla-Stammwerk Fremont in Betrieb genommen, die Gigafactory in Grünheide soll viermal so viele bekommen, die den Großteil der Rahmen-Konstruktion für das Model Y in drei riesigen Guss-Teilen produzieren. Und nach dem Eindruck von Lindh sind aktuell erste Teile der Giga-Pressen auf der Baustelle eingetroffen.
Wie der aktive Beobachter zusätzlich auf Twitter zeigte, hat ein Lastwagen, der im Video kurz zuvor in den offenen Gießerei-Bereich der werdenden Fabrik fuhr, unter seiner blauen Plane weiße Metall-Gestelle geladen. Und ein fast identisches Gestell ist auch in einem Video über den Zusammenbau einer Giga-Presse von Idra zu sehen, das ein Maschinen-Fachkanal vor kurzem veröffentlichte. Also vermeldete Lindh die Ankunft der ersten Pressen-Teile für die deutsche Gigafactory, und andere schlossen sich ihm an.
Einbauen darf Tesla sie erst, wenn die nächste Vorab-Genehmigung vom Land erteilt wurde, und das wird sicher nicht der Fall sein, bevor die geforderten 100 Millionen Euro Sicherheit geleistet wurden. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke sagte laut einem Bericht der taz dazu an diesem Montag, er gehe davon aus, dass dieses Problem deutlich vor Ablauf der vom Land gesetzten Frist 4. Januar gelöst werden kann.