Die nächste Phase des Wachstums bei Tesla soll mit einer neuen Fabrik beginnen: Zuerst in der geplanten Gigafactory im mexikanischen Bundesstaat Nuevo Leon will das Unternehmen ein Elektroauto unterhalb von Model 3 und Model Y produzieren, und CEO Elon Musk schätzte im Mai, dass es zusammen mit einem weiteren neuen Modell auf 5 Millionen Verkäufe pro Jahr kommen kann. Bisherige Äußerungen sprachen dafür, dass die Fabrik dafür nicht vor 2025 betriebsbereit ist. Der Gouverneur von Nuevo Leon erwartet den ersten Tesla aus Mexiko jedoch schon 2024, wie er jetzt sagte. Dabei helfen soll offenbar Druck auf chinesische Zulieferer.
Tesla-Genehmigungen spätestens September
Nachdem Tesla den Standort nahe der Stadt Monterrey Anfang März bestätigt hatte, waren mehrmals Politiker vor Ort, doch der Beginn von Boden- oder Bau-Arbeiten wurde noch nicht gemeldet. Inzwischen scheint aber zumindest die finale Planung von Tesla vorzuliegen, die nach Angaben des Gouverneurs von Nuevo Leon Mitte Mai noch ausstand. Denn wie Samuel Garcia jetzt der lokalen Publikation EFE sagte, rechnet er damit, dass in 10-15 Wochen alle nötigen Genehmigungen erteilt sind.
Das wäre spätestens Ende September, und der anschließende Bau soll nach früheren Aussagen von Garcia 12-15 Monate dauern. Ursprünglich wollte Tesla laut dem Gouverneur sogar noch schneller fertig sein als in China, wo vom Bau- bis zum Betriebsbeginn der Gigafactory rund 9 Monate vergingen. Wie er laut EFE wiederholte, wird das Projekt in Mexiko stattdessen etwas länger dauern. Doch auch 15 Monate würden einen Start in 2024 noch zulassen. Und wohl zum ersten Mal ausdrücklich sagte der Gouverneur jetzt voraus, dass der erste Tesla aus der neuen Fabrik noch im nächsten Jahr fertig sein werde.
Wie dieses Elektroauto aussehen wird und welche Daten es haben wird, ist noch weitgehend offen. Von Tesla gibt es darüber bislang hauptsächlich die Information, dass die Produktion deutlich weniger kosten soll als die von Model 3 und Model Y, was einen spürbar niedrigeren Preis erwarten lässt. Bei der Hauptversammlung im Mai wurde außerdem ein erstes schemenhaftes Bild von der Seite gezeigt (s. oben), das eine an das Model Y angelehnte Form erkennen lässt. Dazu passend wurden in China schon mehrmals Prototypen gesehen, die wie eine Mischung aus diesem Tesla und dem kleineren Mazda CX-30 aussahen. In den USA wiederum fotografierte ein Beobachter vergangene Woche ein Model 3 mit Tarnung, unter der sich eine große Heckklappe verbergen könnte.
China-Zulieferer für Gigafactory Mexiko
Gleichzeitig scheint China auch für den immer noch ehrgeizigen Zeitplan in Mexiko eine wichtige Rolle zu spielen. Einige der für die chinesische Gigafactory tätigen Zulieferer haben laut einem Bericht von CnEVPost schon eigene Produktionsstätten auch in Mexiko angekündigt – und mehrere andere soll Tesla dringend aufgefordert haben, das Gleiche zu tun. Wer nicht rechtzeitig darauf reagiere, laufe Gefahr, Aufträge im Volumen von hunderten Millionen Renminbi pro Jahr zu verlieren. Ungehört verhallt dieser Aufruf offenbar nicht. Laut dem Bericht schicken manche Zulieferer sogar Produktionspersonal nach Mexiko, damit sie dort beim Bau von Fabriken helfen.