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Honda startet Verkauf von Klein-Elektroauto – und Tesla Model 3 lädt an seiner Steckdose

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https://www.youtube.com/channel/UCG1QcV31eoSaX4rE8avQL4A

Bilder: Björn Nyland

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Etwas später als zunächst angekündigt hat Honda in Deutschland mit dem Verkauf seines kompakten Elektroautos mit dem überaus kurzen Namen Honda e begonnen, das vor drei Jahren erstmals als Studie gezeigt wurde. Damit hat der deutsche Markt eine Tesla-Alternative mehr, an der vor allem zwei Aspekte interessant sind: Für das schlichte Design der e-Studie erntete Honda viel Lob, und wie sich zeigt, blieb bis es bis zur Serien-Version erhalten. Und mit der in der höheren Variante eingebauten Steckdose lässt sich sogar ein Tesla Model 3 laden, wie ein YouTuber erfolgreich ausprobiert hat.

Tesla-YouTuber entdeckt Steckdose

Wie bei den meisten modernen Elektroautos von klein bis groß nach Tesla-Vorbild inzwischen üblich, bekommt auch der Honda e reichlich Informations- und Assistenz-Technik und große Bildschirme – und einen Akku, der deutlich unter dem Niveau bei Tesla liegt, in diesem Fall mit 35,5 Kilowattstunden Kapazität. Aber anders als bei Tesla, wo erst der Cybertruck mit Anschlüssen kommen soll, um gespeicherten Strom auch außerhalb zu nutzen, hat der Honda e in der höheren Variante Advance schon eine normale Haushaltsteckdose im Armaturenbrett verbaut. Diese Version kostet einschließlich Mehrfach-Kameras und größeren Felgen laut Honda knapp 36.000 Euro. Nach Abzug der seit Anfang Juni erhöhten deutschen Umweltprämie werden daraus rund 26.500 Euro, die Basis ist ab 23.500 Euro zu haben.

Doch während Honda selbst um die Steckdose in seinem kleinen Elektroauto kein großes Aufhebens macht, hat ein Tesla-YouTuber sie gleich entdeckt und für einen interessanten Test herangezogen: Björn Nyland aus Norwegen, der mit Tesla angefangen hat und seitdem unterschiedliche Experimente mit verschiedenen Elektroautos macht und dokumentiert. Aktuell hat er zum Beispiel auch versucht, einen Audi e-tron mit eigenen Modifikationen effizienter zu machen.

Bei seinem eigenen Tesla Model 3 dagegen dürfte es kaum Möglichkeiten dazu geben, und so musste es eben für den Lade-Test mit dem neuen Honda e herhalten. „AC 230 V“ und „1,5 kW“ steht auf der unten in dessen Mittelkonsole untergebrachten Schuko-Steckdose. Das reicht, um den Tesla zumindest mit 6 Ampere (bei Norm-Spannung knapp 1,4 Kilowatt) zu laden. Die maximale Lade-Leistung lässt sich darin in Schritten von 1 Ampere bis hinunter auf 5 Ampere vorgeben. Nyland entscheidet sich für 6 Ampere, um möglichst viel Strom zu bekommen, aber nicht zu riskieren, dass das spendende Honda-Elektroauto überlastet wird.

Tesla lädt mit 1 kW aus Honda-Akku

Wie sich nach diesen Erklärungen im Video zeigt, funktioniert das Konstrukt problemlos. Kaum ist das orangefarbene Ladekabel erst im Honda und dann im Tesla eingesteckt, blinkt die Lade-Leuchte am Model 3 grün. Allerdings kommen von den abgegebenen 1,4 Kilowatt nur wenig mehr als 1 Kilowatt in dem Tesla an – der Rest dürfte durch Lade-Verluste und Eigen-Verbrauch der beiden Elektroautos zu erklären sein. Trotzdem hat der Tesla nach zwei Stunden (in diesem Fall leicht auszurechnen) gut 2 Kilowattstunden mehr im Akku.

Das oder sogar weniger kann unter günstigen Umständen schon für die Fahrt zur nächsten schnelleren Lade-Station reichen. Mit seiner Haushaltssteckdose im Auto hat Honda also ­– und das offenbar sogar ohne diese Absicht – eine neue Hilfsmöglichkeit für Fahrer von Teslas und allen anderen Elektroautos geschaffen, die ab 6 Ampere laden. Wer mit einem dieser Modelle mit leerem Akku liegenbleibt, könnte also nach einem Honda e Ausschau halten – und dann darauf hoffen, dass der Fahrer selbst noch genügend Strom zum Spenden sowie etwas Zeit übrig hat.

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