Bild: Foundry Planet
Die Teile sind so schwer, dass sie nur mit verschiedenen Kränen gehoben werden können, und so hoch, dass Menschen nur auf Leiter-Gerüsten oben an sie herankommen: Der italienische Maschinenbauer Idra, neuerdings bekannt als Lieferant von moderner Tesla-Produktionstechnik, hat den Zusammenbau einer seiner Giga-Pressen vorgeführt. Die wurden trotz des verwandten Namens nicht eigens für Gigafactorys entwickelt, aber Tesla scheint der erste Kunde für die riesigen Druckgussmaschinen zu sein, und zwar ein großer: Laut einem Bericht wurden bislang zwölf davon bestellt – sie könnten sogar alle für Tesla sein.
8 Giga-Pressen für deutsche Tesla-Fabrik
Der Bau der Giga-Presse ist im Zeitraffer in einem kurzen Video zu sehen, veröffentlicht im Kanal der Maschinen-Fachzeitschrift FoundryPlanet. In einem Artikel dazu wird ein Besuch bei Idra in Italien beschrieben, in dem einige schon bekannte technische Daten enthalten sind, aber auch mindestens eine interessante neue Information: Insgesamt sollen zwölf Aufträge für die riesigen Idra-Maschinen vorliegen.
Der Name Tesla wird in dem Artikel kein einziges Mal erwähnt, dennoch scheint klar, wer der Kunde ist, für den die im Video gezeigte Giga-Presse testweise aufgebaut wird. Laut dem sehr aktuellen Wikipedia-Eintrag zu Idra wurden die ersten zwei Maschinen aus Italien in diesem Sommer im Tesla-Werk Fremont installiert. Drei weitere sollen auf Fotos im Tesla-Bericht zum zweiten Quartal 2020 in der chinesischen Gigafactory zu sehen sein. Und allein acht Giga-Pressen hat Tesla nach Informationen von teslamag.de für seine Gigafactory bei Berlin vorgesehen.
Die Druckguss-Maschinen in China tragen laut Wikipedia die Marke Impress, die zur chinesischen Idra-Muttergesellschaft LK Machinery gehören soll, und wurden lokal gefertigt. Ob mehr als drei davon für die anstehende Produktion auch des Tesla Model Y in China gebraucht werden, ist unbekannt – aber auch weitere Giga-Pressen dürften in diesem Fall vor Ort entstehen. Für Fremont wiederum sind keine Pläne für mehr als die zwei bereits installierten Maschinen bekannt.
Vierte Giga-Presse in Vorbereitung
Wenn Idra nicht noch einen unbekannten weiteren Kunden für seine Riesen-Presse hat, könnte das bedeuten, dass in dem Montage-Video schon eine der Maschinen für die deutsche Gigafactory zu sehen war. Laut dem FoundryPlanet-Bericht soll sie jetzt wieder zerlegt werden und dann auf 24 Lastwagen verteilt „auf eine lange Reise gehen“ – das Ziel wird nicht erwähnt. Und Giga-Presse Nummer 4 sei auch schon weit vorbereitet.