Bild: Ramm-Tests für Tesla-Gigafactory in diesem Frühjahr (Foto: @tobilindh)
Erst am Freitag wurden die ersten Schilder mit der Aufschrift „Tesla Straße“ neben dem Gelände für die deutsche Gigafactory im brandenburgischen Grünheide aufgestellt, und an diesem Montag hat das Landesumweltamt eine weitere wichtige Vorab-Genehmigung für das Projekt erteilt: Die nötigen Pfähle für Fundament-Teile von Teslas Elektroauto-Fabrik bei Berlin dürfen jetzt in den Boden gerammt werden, teilte das Umweltministerium mit. Damit ist ein kritischer Punkt aus dem Weg geräumt, denn das Tesla-Gelände befindet sich großteils in einem Wasser-Schutzgebiet und dass dort teils Pfahl-Fundamente gebraucht werden, hatte sich erst nach dem Kauf herausgestellt.
Tesla darf unter Auflagen rammen
Zwischendurch ging Tesla nach Medien-Berichten von der Veranstaltung am Freitag sogar davon aus, um die 10.000 Pfähle im Brandenburger Boden versenken zu müssen. Dann sollten es um die 1100 Pfähle werden, aber weil Tesla nun auch die Gießerei auf einem flachen Fundament bauen will, sollen jetzt 500-550 Pfähle allein für das Presswerk ausreichen. Diese Arbeiten wurden laut der Landesregierung am Montag genehmigt, wobei Auflagen zum Schutz des Grundwassers sowie vor Lärm und Erschütterungen ausgesprochen worden seien.
Wie die bisherigen vier Teil-Genehmigungen für die deutsche Gigafactory steht auch die neueste unter dem Vorbehalt, dass Tesla alles auf eigene Kosten rückgängig machen muss, falls das Projekt noch scheitert. Angesichts der rapiden Bau-Fortschritte schon bis zum Wochenende erscheint das aber kaum noch realistisch: Fast das ganze Neben-Gebäude für Teslas Antriebe ist schon fertig, und auch für den Hauptbau stehen schon viele Pfeiler und teils Wände und Dächer.
Wenige neue Tesla-Einwendungen
In seiner aktuellen Mitteilung erinnerte das Brandenburger Umweltministerium auch daran, dass die Vorab-Genehmigungen nur erteilt werden durften, weil nach Stellungnahmen aller beteiligten Behörden zu dem Tesla-Vorhaben mit einer Gesamt-Genehmigung gerechnet werden könne. Durch die Änderungen hauptsächlich zu den Fundamenten und zum Wasser-Bedarf, die Tesla nachträglich beschlossen und in diesem Juni neu beantragt hatte, wurde eine neue Auslegung der Unterlagen für öffentliche Einsicht und Stellungnahmen erforderlich. In diesem Rahmen seien sechs neue Einwendungen eingegangen und sechs weitere ergänzt worden, informierte das Amt.
Die offizielle Anhörung der Einwendungen von Bürgern und Verbänden soll jetzt in diesem September stattfinden. Bis dahin dürfte Tesla auch das Pfahl-Fundament für sein Presswerk schon gesetzt haben, denn Tests mit Rammen gab es schon lange im Vorfeld, und auch das nötige schwere Gerät wurde vor Ort schon gesichtet.