Das Fundament für die von Tesla geplante Gigafactory nahe Berlin im (sandigen) Bundesland Brandenburg erweist sich als die bislang größte Herausforderung bei dem Projekt. Anders als zunächst vorgesehen und statt den bereits gestellten Antrag für das Anlegen des Fundaments wie zuvor Roden und Planieren des Gigafactory-Geländes zügig vorab genehmigt zu bekommen, wollte Tesla ab Anfang April mit einer Pfahlgründung arbeiten. Dass veränderte Anträge schon eingegangen wären, ist nicht bekannt, aber vor Ort scheinen wichtige technische Prüfungen bevorzustehen.
Test-Daten für neue Tesla-Anträge?
Dafür sprechen Drohnen-Videos, die wie von Tesla-CEO Elon Musk persönlich erlaubt inzwischen regelmäßig von lokalen Beobachtern zum Geschehen um die Giga Berlin veröffentlicht werden. Bis vergangene Woche wurden dort, ebenfalls auf Twitter dokumentiert, von einer Ramme 19 Test-Pfähle in den Brandenburger Tesla-Boden getrieben. Aktuell ist zu sehen, dass eine quadratische Fläche um die herausstehenden Pfahl-Enden herum befestigt wurde. Und auf den Enden einer Gruppe davon thront eine mächtige gelbe Stahl-Konstruktion.
Wie von Twitter-Nutzern herausgefunden wurde, dürfte es sich dabei um eine Vorbereitung für einen anstehenden Last-Test mit dem Brandenburger Boden handeln. Als Nächstes kämen dann Messgeräte und eine schwere Hydraulik-Presse, die über den Stahl auf die Pfähle drückt, bis sie nachgeben, zerstört werden oder mehr als genug ausgehalten haben. Mit den so gewonnenen Daten lässt sich weiter planen – gut denkbar, dass Tesla sie braucht, bevor die Fundament-Anträge fertiggestellt werden können. Eine besondere Herausforderung dabei ist, dass das Gigafactory-Grundstück großteils in einem Wasserschutzgebiet liegt.
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Unterdessen wurden vielfältige weitere Aktivitäten von dem Tesla-Gelände gemeldet. Ein Beobachter schrieb, er habe den Eindruck, die Arbeiten würden die Genehmigung für die ersten Fundament-Arbeiten erwarten. Weiterhin wird per Bahn mehr Schotter für Tesla herangeschafft und abgeladen. Ein Netz von Baustraßen ist bereits angelegt, weitere entstehen. An mehreren Stellen stehen schwere Lastwagen und Baustellen-Gerät bereit oder arbeiten. Eine weitere große Fläche ist befestigt, auf ihr sind Wohn- oder Bürocontainer und ein großer fahrbarer Kran abgestellt. Und sicher nicht unwichtig: An mehreren Stellen wurden Mobil-Toiletten aufgestellt.
Tesla will nach früheren Angaben der Brandenburger Landesregierung im Sommer 2021 mit der Produktion von Elektroautos in der neuen Gigafactory beginnen. Das Unternehmen selbst gibt als Start-Termin in seinem neuesten Quartalsbericht nur allgemein das Jahr 2021 an.