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Kredit wie einst für Tesla: US-Ministerium leiht GM und LG 2,5 Mrd. Dollar für Batteriefabriken

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Bild: Ultium Cells

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Gut eine Milliarde Euro EU-Geld waren offenbar schon fast freigegeben, doch dann zog Tesla Ende 2021 überraschend seinen Förderantrag für Batterie-Produktion in der Gigafactory in Grünheide bei Berlin zurück. Eine offizielle Begründung dafür gab es nicht, aber laut Berichten fand Tesla unter anderem die mit der Förderung verknüpften Bedingungen zu hemmend. Der Konkurrent General Motors (GM) scheint mit solchen Auflagen weniger Probleme zu haben: Zusammen mit LG Energy Solutions will er in den USA Batterie-Fabriken bauen, und das US-Energieministerium will dem Joint-Venture jetzt 2,5 Milliarden Dollar leihen.

Tesla zahlte US-Kredit schnell zurück

Wie andere Tesla-Verfolger muss auch GM sich intensiv um die Batterie-Versorgung für seine Elektroautos kümmern, und als Partner dafür setzt das Unternehmen auf LG Energy aus Südkorea. Das nach seiner Batterie-Plattform Ultium benannte Joint-Venture hat drei Standorte für Fabriken in den USA bereits genannt, ein weiterer soll folgen. Zuerst wurde mit dem Aufbau von 35 Gigawattstunden im Bundesstaat Ohio begonnen werden (s. Foto oben von diesem März); die Eröffnung ist für Mitte 2022 angekündigt.

Bei den weiteren Investitionen kann das amerikanisch-koreanische Joint-Venture jetzt auf Unterstützung durch die US-Regierung zählen. Das bestätigte das Energie-Ministerium anderen Medien, nachdem am Montag zuerst die Nachrichten-Agentur Reuters darüber berichtet hatte. Demnach sollen GM und LG einen Kredit in Höhe von 2,5 Milliarden Dollar für ihre Batterie-Fabriken bekommen. Das Geld stammt aus dem Programm Advanced Technology Vehicles Manufacturing (ATVM).

In diesem Rahmen soll das Ministerium über gut 17 Milliarden Dollar verfügen, hat aber lange nichts mehr damit gemacht. Laut Reuters vergab es die bislang neuesten Kredite im Jahr 2010 – unter anderem an Tesla. Dem Elektroauto-Pionier wurden damals rund 465 Millionen Dollar zu niedrigen Zinsen zugesagt, die teils in die Produktion des Model S und teils in eine Fabrik für Antriebe investiert werden sollten. Schon drei Jahre später zahlte Tesla nach seinem Börsengang alles zurück. In diesem Mai erklärte CEO Elon Musk, dass die Motivation damals ähnlich war wie bei dem Verzicht auf die EU-Förderung für die Batterie-Produktion in Grünheide: Tesla habe jede Änderung an seinen Plänen mit dem Ministerium abstimmen müssen, was zu aufwendig gewesen sei.

Mehr Milliarden-Förderung dürfte folgen

GM und LG haben sich davon offensichtlich nicht abschrecken lassen. Und auch sonst scheint das ATVM-Programm wieder in Ganz zu kommen. Laut Reuters bekam im April das Rohstoff-Unternehmen Syrah Resources (das unter anderem Tesla beliefert) eine bedingte Zusage über 107 Millionen Dollar Kredit, und aktuell sollen insgesamt 18 Milliarden Dollar an weiteren Anträgen vorliegen. Der Leiter des Programms ging davon aus, dass noch einmal 5 Milliarden Dollar hinzukommen werden. Tesla wird aber aller Voraussicht nach nicht mehr dazuzählen: In seinem jüngsten Quartalsbericht kündigte das Unternehmen Investitionen von 6-8 Milliarden Dollar pro Jahr bis 2024 an, die aber voraussichtlich aus eigenen Mitteln finanziert würden.

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