Im vergangenem Oktober bekam Tesla für seine Anleihen erstmals ein Rating im Bereich von „investment grade“, also oberhalb der spekulativen „junk“-Klasse, zu der sie seit der ersten Emission gehörten. Von den zwei wichtigsten Rating-Agenturen hat mit Standard & Poor’s bislang allerdings nur eine das Tesla-Upgrade verkündet, während Moody’s noch zögert. Eine neue Kredit-Vereinbarung spricht jetzt dafür, dass sich das bald ändern könnte. Tesla würde in diesem Fall wohl weitere Zinsen sparen.
Tesla-Kreditrahmen für alle Fälle
Der Elektroauto-Hersteller habe sich eine „revolving credit facility“ in Höhe von 5 Milliarden Dollar gesichert, berichtete vergangene Woche die Nachrichten-Agentur Bloomberg. Laut einer Börsenmeldung könne Tesla diesen Rahmen noch um weitere 2 Milliarden Dollar erweitern. Ein solches Arrangement ist wie eine Kreditkarte für Unternehmen, erklärt Bloomberg: Bis zum vereinbarten Maximum können sie davon nach Bedarf wiederholt Gebrauch machen – meist eine Reserve für den Fall, dass andere Liquiditätsquellen versiegen.
Die Agentur sieht die Vereinbarung als weiteres Anzeichen dafür, dass Tesla-Anleihen bald auch von Moody’s hochgestuft werden, was ihnen dann endgültig Investment-Status verleihen würde. Indirekt kann sich das auch auf die Aktie positiv auswirken: Manche Fonds dürfen nur in Unternehmen investieren, deren Kredit-Qualität hoch bewertet wird. Zudem bedeutet ein besseres Rating niedrigere Zinsen, weil Gläubiger weniger Ausfall-Risiko einpreisen müssen.
Anleihen in Investment-Grade-Nähe
Zu großen Teilen werden Tesla-Anleihen laut Bloomberg schon als Investment-Grade angesehen und gehandelt – was sich unter anderem daran zeige, dass für die neue Kredit-Fazilität keine Besicherung vorgesehen ist. Eine offizielle Hochstufung durch eine weitere Agentur könne aber den Zugang zum Kapital-Markt weiter verbreitern.
Tatsächlich hängen die Zinsen für Tesla bei der neuen Milliarden-Kreditkarte laut der SEC-Meldung direkt von den Agentur-Bewertungen ab: Die Banken bekommen einen Referenz-Zins plus einen (nicht näher bezifferten) Aufschlag, der sich nach dem Rating für unbesicherte Tesla-Verbindlichkeiten mit langer Laufzeit richtet. Besser als zuvor dürften die Konditionen aber jetzt schon sein. Denn nach der Mitteilung löst der von der Citibank administrierte „Revolver“ für Tesla eine 2019 geschlossene Kredit-Vereinbarung auf der Grundlage gesteller Sicherheiten ab.