Bild: S3 Partners
Bei Tesla hagelt es zurzeit gute Nachrichten – der Cybertruck kommt gut an, die Produktion von Model 3 in China läuft ebenso wie der Verkauf dort, die Vorbereitungen für die deutsche Gigafactory gehen gut voran. An der Börse wird das honoriert – vergangene Woche erreichten Tesla-Aktien erst ein neues Allzeithoch und übersprangen dann noch die Marke von 400 Dollar. Tesla-Leerverkäufer haben allein damit 1,16 Milliarden Dollar verloren.
Leerverkäufe oder Short-Positionen sollen dazu dienen, statt von steigenden von fallenden Kursen bei Aktien wie Tesla zu profitieren. Bei Unternehmern sind sie oft unbeliebt, weil Leerverkäufer gemäß ihrer Interessen negative Punkte betonen und dabei nicht immer mit lauteren Mitteln arbeiten. Tesla-CEO Elon Musk legt sich deshalb gern mit ihnen an oder fordert ein Verbot der Praxis.
$TSLA short-sellers are in a "winter of despair" as they lose $2.43 billion. Watch this for a quick summary and for further information, visit https://t.co/aomBoIbC7T or type APPS BLACK <GO> on your Bloomberg terminal.
Report by @ihors3#Tesla #elonmusk #shortinterest pic.twitter.com/vo3ckJ9lew— S3 Partners (@S3Partners) December 20, 2019
Tesla ist weiter ein beliebtes Ziel für solche Leerverkäufe – war dies aber früher noch viel stärker. Seit Mitte 2013 ist es nicht mehr vorgekommen, dass weniger als 20 Millionen Tesla-Aktien leerverkauft sind, hat die Tradingfirma S3 berechnet und auf Twitter veröffentlicht. Derzeit sind noch rund 25,5 Millionen Tesla-Aktien in Leerverkäufer-Händen. Der Wert dieser Aktien und damit das Risiko für Leerverkäufer ist trotz der zuletzt gesunkenen Aktienzahl sogar höher als in diesem Juni – dafür sorgt der steigende Kurs, mit dem die Stückzahl multipliziert wird. Derzeit macht das Short-Volumen laut S3 etwa 10 Milliarden Dollar aus.
https://twitter.com/ihors3/status/1208067459649024002
Im Zuge des seit Mitte des Jahres zulegenden Tesla-Kurses haben zwar schon viele Leerverkäufer aufgegeben. Noch immer aber halten laut S3 auch viele an ihren Positionen fest, trotz Verlusten, die sich seit Beginn des Jahres auf rechnerisch insgesamt 2,4 Milliarden Dollar belaufen. Noch gebe es keinen „short squeeze“, also kein brutales Herausdrängen von Leerverkäufern aus ihren Positionen durch unaufhaltsam steigende Kurse, erklärt S3. Je länger aber die Tesla-Rally anhalte, mit einem desto schnellerem Eindecken von Short-Positionen sei zu rechnen.