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Ladenews vom Tesla-Tag: Flatrate in Texas, V4-Supercharger in Europa, bidirektional kommt

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Bild: Tesla

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Wort-, detail- und zahlreich haben sich am Mittwoch beim Investor Day Mitglieder der Tesla-Führung über Gegenwart und Zukunft des Unternehmens geäußert. CEO Elon Musk zeigte sich gewohnt optimistisch und alle anderen auf seiner Linie, doch einen positiven Eindruck hinterließen sie jedenfalls gemessen an der nachbörslichen Reaktion der Tesla-Aktie insgesamt nicht. Dafür waren die Ausführungen zum Beispiel zu einem vorher heiß erwarteten billigeren Elektroauto vielleicht zu abstrakt. Aber es gab bei dem Tesla-Tag in der Gigafactory Texas durchaus auch einige konkrete Neuigkeiten – insbesondere zum Thema Laden.

V4-Supercharger mit längeren Kabeln

Für Kunden in Europa ließ aufmerken, dass Tesla dort mit der Installation der vierten Generation von Superchargern begonnen hat. Das verkündete Rebecca Tinucci, die sich bei der Veranstaltung als Leiterin des Teams für Ladeinfrastruktur vorstellte. Die ersten neuen Säulen seien in Europa installiert worden, sagte sie. Das hätte auch eine große Nachricht sein können, weil schon länger über V4-Supercharger mit höherer Leistung spekuliert wurde. Doch laut Tinucci zeichnen sie sich vorerst nur dadurch aus, dass sie mit längeren Kabeln ausgestattet sind.

Das soll die Nutzung durch Elektroautos anderer Marken erleichtern, erklärte die Infrastruktur-Chefin. Nach ihren Angaben sind inzwischen mehr als 50 Prozent der europäischen Supercharger dafür geöffnet, dazu einige in Australien und seit dem Vortag die ersten zehn Standorte in den USA. Insgesamt habe Tesla im vergangenen Jahr 9 Terawattstunden Ladestrom zur Verfügung gestellt, davon gut 50 Prozent nicht über Supercharger, sondern Wechselstrom-Lader.

Und während das Supercharger-Netz mehr Aufmerksamkeit bekommt, scheint Tesla sich mindestens ebenso sehr auf dieses langsamere Laden zu konzentrieren. Elektroautos sollten möglichst aus erneuerbaren Quellen geladen werden, sagte Tinucci, und dazu sei es am besten, überall dort Wechselstrom für sie anzubieten, wo sie tagsüber abgestellt werden. Das Tesla-Team sei derzeit dabei, das im größeren Maßstab umzusetzen.

In einem anderen Teil der Anleger-Veranstaltung informierte Technik-SVP Drew Baglino, dass Tesla einen häufig geäußerten Kunden-Wunsch umsetzen will, der bei anderen Elektroauto-Herstellern teils schon realisiert ist: bidirektionales Laden. Das habe früher keine Priorität gehabt, aber jetzt habe man Wege gefunden, es zu ermöglichen und gleichzeitig die eigenen Kosten zu reduzieren, sagte er. Wohl in den nächsten zwei Jahren werde bidirektionales Laden bei allen Tesla-Modellen eingeführt. CEO Musk widersprach dem nicht, erklärte aber, die Möglichkeit werde voraussichtlich zuhause nicht viel genutzt werden, wenn es dort nicht zusätzlich einen Powerwall-Akku gebe.

Tesla-Flatrate für Nachtstrom in Texas

Das wird sich herausstellen, wenn es so weit ist. Konkret kündigte Baglino eine Art nächtliche Ladeflatrate für Kunden in Texas an. Dort tritt Tesla schon als Strom-Anbieter für Kunden mit Powerwall auf, und in diesem Sommer soll ein Angebot folgen, bei dem unbegrenztes Heimladen in der Nacht 30 Dollar pro Monat kosten soll. Das sei möglich, weil es in Texas so viel Windkraft gebe, die vor allem nachts aktiv ist, erklärte Baglino. Den Strom daraus zu dieser Zeit an die eigenen Kunden abzugeben, sei der beste Umgang damit und Teil des Master-Plans von Tesla, von dem bei dem Anleger-Tag viel, aber etwas unscharf gesprochen wurde. Derartige Angebote werde man Markt für Markt dorthin bringen, wo sie für Kunden zusätzlichen Wert für ihres Tesla-Produkte schaffen oder die Gesamtkosten für den Besitz verringern, kündigte Baglino an.

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