Batterien auf der Grundlage der robusten LFP-Chemie (Lithium-Eisenphosphat) machen eine steile Karriere. Unter den westlichen Unternehmen war sie anfangs nur Tesla gut genug, um LFP-Batterien zumindest in seinem kleinsten Model 3 in China einzusetzen, doch seitdem haben zum Beispiel auch Volkswagen, Mercedes und zuletzt Ford Pläne damit angekündigt. Dabei hilft, dass Spezialisten wie CATL oder BYD mit geschickter Integration immer höhere Energie-Dichten aus LFP herausholen. Und bei Tesla steht jetzt offenbar der Einsatz einer chemisch verbesserten neuen Generation von CATL im Model Y bevor.
Neue Akku-Größe für Tesla Model Y
Das chinesische Unternehmen wurde hauptsächlich mit LFP-Akkus und der frühen Entscheidung von Tesla dafür zum weltweiten Marktführer. Inzwischen liefert es nicht nur Batterien für das Model 3, das damit auch nach Europa exportiert wird, sondern auch für die Basis-Version des Model Y, die es bislang nur in Asien gibt. Die Akku-Kapazität im Model 3 mit LFP wurde bereits im Herbst 2021 von rund 55 auf 60 Kilowattstunden erhöht.
Schon dafür dürften verbesserte Zellen verantwortlich gewesen sein, und laut einem Bericht steht jetzt ein größerer LFP-Schritt von CATL bevor: Ab dem vierten Quartal werde das Unternehmen so genannte M3P-Batterien an Tesla liefern, meldete am Mittwoch die chinesische Publikation LatePost. Die sollen in einem Akku-Paket für das Model Y eine Kapazität von 72 Kilowattstunden haben, also 20 Prozent mehr als im bisherigen Basis-Modell. Dabei sollen die Kosten trotz der höheren Energie-Dichte mit den bisherigen vergleichbar sein.
M3P-Batterien werden laut dem CATL-Chefwissenschafter in Zukunft eine wichtige Rolle bei Elektroautos spielen, berichtet LatePost weiter. Er sehe sie als Lösung für Reichweiten um 700 Kilometer, soll er vergangene Woche gesagt haben. Die Abkürzung wird von manchen auch für das Model 3 Performance verwendet, bei CATL könnte sie stattdessen auch LMFP lauten. Denn die Kathode besteht hier laut dem Bericht aus China nicht mehr nur aus Lithium-Eisenphosphat, sondern aus Lithium-Mangan-Eisenphosphat. CATL sei nicht das einzige Unternehmen, das diese LFP-Weiterentwicklung in die Serie bringe. Branchen-Beobachter würden davon ausgehen, dass sie zum neuen Standard in dem Segment werde – und auch Tesla beschäftige sich schon damit.
CATL mit effizientem Paket-Konzept
Laut LatePost lässt sich die M3P-Batterie auch in Verbindung mit dem Qilin-Konzept nutzen, das CATL Ende Juni für verschiedene Chemien vorstellte: Die Integration von Batterien zum Paket soll hier effizienter sein als bei Tesla mit dem 4680-Konzept, bei dem der Akku einen Teil der tragenden Struktur darstellt. Ob Qilin bei den ab Q4 kommenden neuen CATL-Batterien für das Model Y schon umgesetzt ist, blieb zunächst offen. Derzeit gibt Tesla die Reichweite der kleinsten Variante mit 545 Kilometern nach der lokalen Norm in China an. Die Auslieferungen von Model Y mit M3P-Akku und potenziell 20 Prozent mehr sollen laut dem Bericht Anfang 2023 beginnen.