Bis nach Constanta an der Küste Rumäniens hat es das europäische Supercharger-Netz von Tesla schon geschafft, und auch in Bulgarien gibt es bereits zwei der schnellen Ladestationen. Weiter südöstlich beginnt mit der Türkei eine riesige Lücke, aber auch die soll nach Tesla-Angaben mit zunächst zehn Supercharger-Standorten in dem Land (s. Karten-Foto oben) geschlossen werden. Und laut einem Bericht ist diese Planung Teil der Vorbereitungen von Tesla für einen baldigen Verkaufsstart seiner Elektroautos dort.
Tesla-Manager für Türkei eingestellt
Einen kommenden Service- und Verkaufsstandort in der Türkei kann man auf der Internet-Weltkarte des Unternehmens noch nicht sehen, aber auch der ist schon geplant, wie am Donnerstag Hürriyet Daily News berichtete: Tesla suche mehrere Verkäufer und einen Manager für einen Store in Istanbul, „um unseren spannenden Neueinstieg in der Türkei vorzubereiten“, sei Stellenanzeigen zu entnehmen.
Noch in diesem Jahr sollen laut dem Bericht alle vier Modelle von Tesla in dem Land angeboten werden. Die lokale Tochtergesellschaft sei schon gegründet und vor kurzem mit zusätzlichem Kapital ausgestattet worden. Auch den Namen des Chefs von Tesla Motorlari nennt Hürriyet: Kemal Gecer. Der wurde in Deutschland geboren, hat in Wuppertal studiert und war laut seinem LinkedIn-Profil bis Oktober 2021 bei der Lufthansa für Türkei und Irak zuständig. Für die Zeit ab November 2021 gibt er tatsächlich „General Manager Turkey“ bei Tesla an.
Diese Personalie kann also als bestätigt gelten, und eine weitere Verstärkung für Tesla in der Türkei meldete sich nach ersten Berichten über den kommenden Start selbst auf LinkedIn: Er werde seine 2014 begonnene Elektroauto-Karriere fortsetzen, indem er Verantwortung für das operative Geschäft bei Tesla übernehme, teilte der frühere Blogger Emir Tuncyurek mit. Die Führung für die Türkei scheint also komplett, und weiteres Personal wird ausweislich der Job-Anzeigen schon gesucht.
CEO Musk sprach mit Präsident Erdogan
Laut dem Hürriyet-Bericht wurden 2021 in der Türkei 2846 Elektroautos verkauft. In Deutschland waren es mehr als hundertmal so viele, aber das türkische Wachstum betrug 237 Prozent. Tesla könnte also zur richtigen Zeit kommen. Im Jahr 2017 soll CEO Elon Musk in der Türkei gewesen sein und dort den Präsidenten Recep Tayyip Erdogan getroffen haben. Im vergangenen Dezember folgte eine Video-Konferenz, in der Musk sagte, er freue sich auf viele Projekte mit dem Land, berichtet Hürriyet. Kurz darauf brachte eine SpaceX-Rakete einen türkischen Satelliten ins All. Den Tesla-Start in der Türkei hatte er zuvor schon für 2018 angekündigt, zusammen mit einem weiteren Besuch dort.