Etwa jeder vierte Pkw, der in Deutschland im vergangenen Jahr neu zugelassen wurde, kann von außen aufgeladen werden und so einen Teil oder seine gesamten Fahrten elektrisch zurücklegen. Das geht aus der Jahresbilanz der Neuzulassungen hervor, die das Kraftfahrtbundesamt (KBA) am Mittwoch veröffentlichte. Denn bei einem Rekordanteil von 13,6 Prozent der Neuwagen handelte es sich um reine Elektroautos und bei weiteren 12,4 Prozent um Plugin-Hybride. Insgesamt war der deutsche Automarkt mit einem Minus von 10,1 Prozent gegenüber 2020 schwach. Im Dezember und auch über das ganze Jahr gesehen verzeichneten fast nur reine Elektroauto-Hersteller höhere Zulassungen.
Tesla und Polestar mit mehr als 100% Plus
Das stärkste Wachstum gab es im Dezember 2021 laut den KBA-Zahlen bei Tesla, mit einem Plus von 88 Prozent bei den Neuzulassungen gegenüber dem Vorjahresmonat. Fast ebenso kräftig wuchs im letzten Monat Suzuki, und auch Mitsubishi, Porsche und Polestar erlebten zum Jahresende Zuwächse zwischen 34 und 43 Prozent. Ansonsten aber ging es fast überall noch einmal drastisch abwärts, angeführt von Jaguar mit minus 70 Prozent.
Nicht besser sieht es im Gesamtjahr aus, wobei hier der relative Erfolg von reinen Elektroauto-Herstellern noch deutlicher wird. Noch stärkeres Wachstum als Tesla verzeichnete in ganz 2021 mit 153 Prozent Polestar, allerdings nur auf 2631 Neuzulassungen. Tesla selbst wuchs in Deutschland in dieser Hinsicht um 137,9 Prozent auf 39.714 neue Zulassungen, also mehr als den doppelten Wert des Vorjahres. Ein Plus von rund 50 Prozent auf 24.023 Stück verzeichnete zudem smart, wo es ebenfalls nur noch Elektroautos gibt.
Nur im Dezember kam Tesla auf 6662 Neuzulassungen. Das ist ein hoher Wert, aber kein Rekord: Im September 2021, als neben Model 3 erstmals auch Model Y in größerer Zahl darunter waren, wurden 7903 Elektroautos des Unternehmens in Deutschland neu zugelassen.
Weniger Käufe aus dem Ausland Ende 2021
Insgesamt kamen im Dezember laut KBA 227.630 Pkw neu auf deutsche Straßen, im ganzen Jahr 2021 waren es gut 2,6 Millionen. Der Auto-Verband VDA begründete den Rückgang gegenüber 2020 in einer Stellungnahme mit „erheblichen Produktionsrückgängen aufgrund von mangelnder Verfügbarkeit von Vor- und Zwischenprodukten, insbesondere von Halbleitern“, also mit der anhaltenden Chip-Knappheit, der Tesla angesichts von weltweiten Rekord-Auslieferungen in 2021 erfolgreich trotzte. Allerdings scheint im deutschen Rest der Branche neuerdings auch die Nachfrage zu schwächeln: Laut VDA gingen bei ihr im Dezember 20 Prozent weniger Pkw-Bestellungen aus dem Ausland ein als vor einem Jahr.