Noch warten Besteller auf den VW ID.3, der zwar schon produziert wird, aber noch auf die Fertigstellung der erforderlichen Software wartet. Doch der deutsche Volkswagen-Konzern plant bei Elektroautos schon viel weiter. Von dem ersten Volks-Elektroauto ID.3, das nicht mehr teurer anzuschaffen sein soll als ein Verbrenner-Golf, ist unter anderem noch dieses Jahr ein Cross-Ableger geplant, der mit dem Tesla Model Y konkurrieren könnte (bevor es in Europa zu haben ist). Und für die Klassen darunter entwickelt VW laut einem aktuellen Bericht kleinere Modelle bis hinunter zu einem ID.1 – der weniger als 20.000 Euro kosten soll.
Elektroauto zwei Klassen unter Tesla
Doch während der ID.3 selbst mindestens bei der Reichweite durchaus als Alternative zum kleinsten Tesla Model 3 gelten kann, tritt VW mit dem ID.1 nicht nur bei der Größe eher zwei Klassen darunter an. Nach früheren Berichten soll das Klein-Elektroauto Akkus mit 24 oder 36 Kilowattstunden bekommen, was bei der größeren Variante für knapp 300 Norm-Kilometer ausreichen soll. Dennoch scheint sich VW als Marke jetzt stärker hinter dieses Klein-Segment zu stellen: Wie Automotive News berichtet, wurde anders als zuvor geplant entschieden, die Verkleinerung der für die ID.3 und Ableger verwendeten MEB-Plattform nicht Seat zu überlassen; stattdessen werde wohl VW selbst diese Arbeit erledigen.
Das letztliche Elektroauto-Ergebnis, angekündigt allerdings erst für 2023, dürfte auf der einen Seite Familien-Ähnlichkeit mit dem ID.3 haben, auf der anderen Seite mit dem VW e-Up, dessen Nachfolger der ID.1 werden soll. Dieses schon verfügbare Elektroauto erfreut sich unter anderem in Deutschland dank erhöhter Prämie und verstärkter Vermarktungsbemühungen zunehmender Beliebtheit – im ersten Quartal 2020 wurde es hierzulande annähernd so oft verkauft wie das Tesla Model 3.
40% billiger mit Elektro-Plattform
Allerdings basiert der e-Up noch auf dem Verbrenner-Up, und das war nur ein „Zwischenschritt“ auf dem Weg zu einem echten Klein-Elektroauto, wie VW-Markenchef Ralf Brandstätter im März dem Magazin Car sagte. Denn realisiert auf einer angepassten MEB-Plattform mit kleineren Akkus lasse es sich zu 40 Prozent niedrigeren Kosten bauen als auf einer konventionellen Basis. Als Preis-Region für den ID.1, der seinerseits Cross- und Van-Ableger bekommen soll, nannte Brandstätter in dem Interview unter 20.000 Euro. Der Grundpreis für den e-Up ohne Rabatte oder Elektro-Kaufprämie ist auf der VW-Website derzeit mit rund 22.000 Euro angegeben.