Bild: Tesla
Große Hersteller von Batterie-Zellen für Elektroautos und stationäre Speicher können sich angesichts der enormen Nachfrage ihre Kunden fast aussuchen – aber jeder von ihnen scheint trotzdem bemüht zu sein, für den bisherigen Marktführer Tesla zu arbeiten. Im vergangenen September stellte das Unternehmen eine eigene Zelle im XL-Format 4680 und mit neuem Aufbau vor, mit der die Produktionskosten weiter deutlich sinken sollen (s. Foto). Kurz darauf ließen alle drei bisherigen Batterie-Lieferanten von Tesla erkennen, auch 4680-Zellen produzieren zu wollen. Bei den Vorbereitungen dafür gibt es seitdem Fortschritte – und mit Samsung SDI ist jetzt ein vierter Kandidat hinzugekommen.
LG und Samsung wollen Tesla-Aufträge
Das ist einem Bericht der Publikation The Korea Herald von diesem Dienstag zu entnehmen. Sowohl LG Energy Solutions als auch Samsung SDI hätten die Entwicklung von 4680-Mustern abgeschlossen, heißt es darin unter Berufung auf eine Quelle in der Branche. Aktuell sollen Test mit den Batterien laufen. Beide Produzenten würden damit wohl versuchen, Aufträge von Tesla zu bekommen.
LG Energy Solution ist bereits Batterie-Lieferant für Tesla in China und soll nach anderen Berichten in diesem März erste 4680-Zellen produziert haben. Samsung SDI aber, ebenfalls aus Südkorea und eine der vielen Töchter des Samsung-Konzerns, kommt erst jetzt dazu. Das Unternehmen zählt laut Marktforschern zu den Anbietern, die für die Belieferung westlicher Kunden mit hochwertigen Batterien qualifiziert sind, ist aber im Vergleich zu den bisherigen Tesla-Partnern und Marktführern CATL, LG Energy und Panasonic relativ klein.
Laut dem Bericht des Korea Herald stellte sich in diesem Frühjahr heraus, dass Samsung SDI eine Zelle in einer Größe oberhalb des aktuell verbreiteten 2170-Formats entwickelt, das aber für Hyundai. Nach Einschätzung von Branchenbeobachtern habe das Unternehmen aber auch noch Chancen, mit 4680-Batterien zu einem Tesla-Zulieferer zu werden, zumal CATL keine zylindrischen Zellen produziere. Aktuell plane das Unternehmen seine erste Produktionsstätte in den USA.
Externe 4680-Zellen ab 2023?
Zu LG Energy heißt es in dem Bericht, das Unternehmen habe die Produktion erster 4680-Zellen zwar angedeutet, aber nicht offiziell bestätigt. Nach Meldungen von März ist deren Serienstart im Jahr 2023 geplant. Kurz darauf gab LG Energy bekannt, bis 2025 knapp 4 Milliarden Euro in mindestens zwei neue Batterie-Fabriken in den USA investieren zu wollen. Feste Bestellungen für 4680-Batterien soll Tesla bislang bei keinem seiner alten oder neuen Lieferanten abgegeben haben. Das Unternehmen will die Zellen im eigenen Format im großen Maßstab auch selbst produzieren, CEO Elon Musk hat aber angekündigt, parallel dazu weiter und in erhöhtem Volumen Batterien einzukaufen.