Während andere Anbieter die Preise für schnelles Elektroauto-Laden in Deutschland weiter anhoben und dabei der Marke von 1 Euro pro Kilowattstunde allmählich bedenklich nahe kommen, hielt Tesla nach einer Reihe von Erhöhungen seit diesem Mai still. Das hatte zur Folge, dass die Supercharging-Preise selbst für fremde Elektroauto-Marken an bereits für sie geöffneten Stationen attraktiver wurden. Jetzt aber wird Laden auch bei Tesla wieder teurer: Seit diesem Montag wird als neuer Preis an deutschen Superchargern 69-71 Cent pro Kilowattstunde angezeigt, gut 20 Prozent mehr als zuvor.
Höherer Tesla-Preis auch für fremde Elektroautos
Der wohl höchste Preis für Gleichstrom-Laden in Deutschland dürfte der des niederländischen Betreibers Allego sein: Ab Oktober verlangt er ohne Roaming oder Vertrag 85 Cent pro Kilowattstunde an Säulen mit mehr als 50 Kilowatt Leistung. Billiger kommt man bei dem Energie-Konzern EnBW weg, der sowohl eigene Ladestellen betreibt als auch die Nutzung von fremden ermöglicht. Mit einer Erhöhung auf 55 Cent pro Kilowattstunde ohne Abo wurde er im Mai 2021 zu einem der teureren Anbieter, hat sich bislang aber an seine Ankündigung von Ende des Jahres gehalten, die Preise in 2022 nicht weiter zu erhöhen.
Mit 56-58 Cent pro Kilowatt für Elektroautos der eigenen Marke war Tesla seit diesem Mai nur unwesentlich teurer als EnBW, doch die neuen Supercharging-Preise schaffen einen deutlich größeren Abstand. Gemeldet wurden am Montag abhängig vom Standort 69-71 Cent pro Kilowattstunde bei Tesla, was eine Erhöhung um etwa 23 Prozent bedeutet, wenn die regionale Staffelung gleich blieb.
Gleichzeitig stieg der Preis für fremde Elektroautos am Supercharger auf 80-82 Cent, nachdem er vorher bei 70-71 Cent gelegen hatte. Mittlerweile sind gut 20 deutsche Tesla-Stationen für alle Marken geöffnet. Für 12,99 Euro im Monat kann man ein Abonnement abschließen, das den Kilowattstunden-Preis ungefähr auf das (jetzt erhöhte) Niveau für Tesla-Fahrer drückt.
Supercharging noch „günstiger als Benzin“?
Wie frühere Tesla-Preisrunden am Supercharger betrifft auch die neueste nicht nur Deutschland, sondern mehrere Länder in Europa. Das Unternehmen selbst informierte wie gewohnt nicht über seine neuen Preise oder Gründe dafür, aber in sozialen Medien wurden Erhöhungen auch aus der Schweiz, Österreich, Belgien, Frankreich und Norwegen gemeldet, zum Teil noch spürbarer als in Deutschland. „Günstiger als Benzin“, steht weiterhin als Zwischenüberschrift auf der deutschen Supercharging-Seite von Tesla, aber allmählich dürfte das an den eigenen Säulen nicht mehr überall stimmen.