Tesla hat die Krone wieder: Bei den 1000-km-Tests des norwegischen YouTubers Björn Nyland erreichte in diesem Juni das neue Audi-Elektroauto e-tron GT die mit 9 Stunden und 35 Minuten beste Zeit, aber das neue Model 3 ist noch schneller. Das fand Nyland vor kurzem während einer Live-Übertragung seiner üblichen Test-Fahrten auf YouTube heraus – mit dem Model 3 in der aktuellen Long-Range-Version brauchte er 16 Minuten weniger. Auch bei einem 1000-Meilen-Vergleich der US-Zeitschrift Car and Driver mit elf Elektroautos waren vor kurzem drei Teslas dank des zuverlässigen Supercharger-Netzes am schnellsten. Und laut CEO Elon Musk soll dessen Leistung bald noch steigen.
Tesla-Chef will nach Test-Sieg mehr
In der aktuellen Generation V3 geben die Tesla-Supercharger bis zu 250 Kilowatt Leistung ab, die in den USA von allen aktuellen Modellen kurzzeitig genutzt werden können – mit dem aufgefrischten Model S neuerdings sogar länger als mit Model 3 oder Model Y. Aber schon bei der Veranstaltung zur Auslieferung der ersten Model S Plaid in diesem Juni sprach CEO Musk von höherer Leistung: „Wir werden anfangen, auf 280, 300, 350 zu gehen“, sagte er.
Das klang noch recht vage, aber neue Äußerungen von Musk zu dem Thema hören sich konkreter an. Auf Twitter reagierte er auf einen Auszug aus dem Test von Car and Driver. Das Ergebnis sei nicht schlecht, schrieb der Tesla-Chef zunächst, aber das neue Model S (das nicht dabei war) habe noch mehr Reichweite und lade schneller. Außerdem wäre es nach seinen Worten bei Model 3 und Model Y angemessener gewesen, sie als Long Range ins Feld zu nehmen statt wie geschehen in ihren Performance-Versionen.
Not bad, although new Model S has more range & faster charging. 3 & Y should use long range version, as Performance version is meant for max speed & handling, not max range.
Supercharger network is being upgraded to 250kW to 300kW, so that will help too.
— Elon Musk (@elonmusk) July 15, 2021
Schon das hätte den Abstand von Tesla gegenüber der Elektroauto-Konkurrenz nach 1000 Meilen durch die USA noch erhöht, schien Musk damit sagen zu wollen. Aber er hatte noch mehr anzubieten: „Das Supercharger-Netzwerk wird auf 250 Kilowatt auf 300 Kilowatt modernisiert“, schrieb er (einschließlich der vermutlich falschen Präposition vor der ersten Zahl) weiter.
Offen ist damit allerdings immer noch, wann dieser Schritt geplant ist – oder ob er vielleicht schon leise begonnen hat. Dass neben Megachargern für den Tesla Semi eine neue Supercharger-Generation für die Elektroautos vorbereitet wird, hatte der damalige Automotive-Präsident Jerome Guillen schon im Oktober 2020 angedeutet. Wie Musk bei der Plaid-Veranstaltung sprach er von bis zu 350 Kilowatt.
300-kW-Supercharger für Cybertruck?
Als konkreter Zwischenschritt scheinen nach den neuen Aussagen des CEO jetzt erst einmal 300 Kilowatt geplant zu sein. Allerdings erwähnte er dabei auch nicht, welche Modelle sie nutzen können. Doch wenn nicht schon das neue Model S (und Model X, wenn es aufgefrischt ausgeliefert wird), dürfte spätestens der für Ende dieses Jahres angekündigte Tesla Cybertruck noch mehr Ladeleistung bekommen. Denn dass sie bei mehr als 250 Kilowatt liegen soll, zeigte schon eine Einblendung bei seiner Präsentation im November 2019.