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Natrium-Ionen-Akkus für kleine Elektroautos: BYD will Fabrik mit weltweit höchster Kapazität

byd dolphin elektroauto europa

Bild: BYD

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Die Preise für Elektroauto-Batterien werden nach einem Ausflug nach oben in 2022 ab diesem Jahr wieder sinken und 2025 endgültig unter die Marke von 100 Dollar fallen, die als entscheidend für das Erreichen von Kaufpreis-Gleichheit mit Verbrenner-Autos gilt. Das sagt laut Berichten Goldman Sachs in einer aktuellen Studie voraus, berücksichtigt dabei aber offenbar noch nicht, dass neue Batterien ganz ohne Lithium die Kosten schlagartig weiter drücken könnten. In China hat BYD jetzt konkrete Pläne für eine erste Fabrik für solche Natrium-Ionen-Batterien bekannt gegeben.

Tesla-Verfolger mit eigenen Batterien

Bislang ist das chinesische Unternehmen, das auch eigene Elektroautos herstellt und Tesla damit bei den Stückzahlen immer näher kommt, vor allem für seine LFP-Batterien im schlanken Blade-Format bekannt. Bereits diese kommen mit weniger teuren Rohstoffen aus als die NMC-Zellen, die bislang in westlichen Elektroautos gebräuchlich sind. Nach Tesla, das für eines seiner deutschen Model Y LFP-Akkus von BYD nutzt, interessieren sich zunehmend auch andere Hersteller im Westen dafür.

BYD und der ebenfalls chinesische Weltmarktführer CATL haben jedoch schon den nächsten großen Kosten-Schritt nach unten begonnen. LFP benötigt immer noch teures Lithium, Natrium-Ionen-Batterien aber kommen ganz ohne das Material aus, das in batteriefähiger Form in den nächsten Jahren knapp zu werden drohte. Der Nachteil liegt wie bei LFP im Vergleich zu NMC in einer noch einmal geringeren Energie-Dichte.

Dennoch werden mit selbst Natrium-Ionen mittlerweile Dichten erreicht, die für stationäre Speicher mit ihren bescheideneren Anforderungen ausreichen. Eine solche Batterie aus eigener Entwicklung stellte in dieser Woche das schwedische Startup Northvolt vor, gegründet von früheren Tesla-Manaagern. Ihre Energie-Dichte soll in der ersten Generation 160 Wattstunden pro Kilogramm betragen und noch steigerungsfähig sein, um später auch „kosteneffiziente Mobilität“ zu ermöglichen.

BYD und Partner planen höchste Kapazität

Bei BYD könnte es damit schon bald losgehen. Denn wie in dieser Woche CnEVPost berichtete, hat der Tesla-Verfolger mit einem Partner konkrete Pläne für seine erste Fabrik für Natrium-Ionen-Batterien veröffentlicht. Entstehen soll sie demnach in einem Joint-Venture mit dem lokalen Mischkonzern Huaihai Holding in einer Sonderwirtschaftszone in der Provinz Jiangsu nördlich von Shanghai. Für umgerechnet 1,3 Milliarden Euro wollen die Partner eine jährliche Produktionskapazität von 30 Gigawattstunden aufbauen.

Nach den Angaben wäre das die weltweit größte Fabrik für Natrium-Ionen-Batterien, und als vorgesehenen Verwendungszweck nannte der BYD-Partner laut CnEVPost explizit Kleinstwagen. Also ist damit zu rechnen, dass auf dem chinesischen Markt bald mehr kleine Elektroautos mit den neuen Billig-Akkus produziert werden. Gerüchte, dass schon der BYD Dolphin (s. Foto oben) in diesem Jahr mit Natrium-Ionen fahren würde, bewahrheiteten sich nicht. Aber erste Elektroautos von BYD und anderen Herstellern auf dieser Basis dürften nicht mehr lange auf sich warten lassen,

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