An diesem Montag hat Tesla seinen neuen Impact Report veröffentlicht, in dem die ökologischen Auswirkungen der eigenen Arbeit und der Umgang mit Personalfragen beschrieben werden. Es ist der dritte Bericht dieser Art seit der Ausgabe für 2018, die im Juni des Folgejahres veröffentlicht wurde. Mit 94 Seiten sind die neuesten Tesla-Informationen zugleich die umfangreichsten und werden zum ersten Mal als Bericht zu Umwelt, Gesellschaft und Governance beschrieben. Möglicherweise sind sie in dieser Form eine Voraussetzung für die Aufnahme der Aktie von Tesla in ESG-Indizes, für die formelle Offenlegungen zu diesen Themen verlangt werden.
Tesla-Wachstum für CO2-Einsparung
Der Daseinszweck des Unternehmens sei, den weltweiten Umstieg auf nachhaltige Energie zu beschleunigen, wiederholt Tesla in der Einleitung seine Mission. Schon das klingt nicht ganz gewöhnlich, und das gilt erst recht für die Art und Weise, wie Tesla maximal positive Auswirkungen erzielen will: durch Wachstum. Nach den Daten in dem Bericht ist es aber tatsächlich möglich, denn jedes Tesla-Elektroauto spart über seine Lebensdauer gerechnet CO2-Emissionen ein – und zwar schon früh.
Zu diesem Ergebnis kommt Tesla, indem ähnlich wie bei einer aktuellen ICCT-Studie über Elektroautos weltweit sowohl für die eigenen Autos als auch für Verbrenner reale Verbrauchsdaten herangezogen werden. Außerdem rechnet Tesla für die USA mit 200.000 Meilen (rund 322.000 km) und für Europa und China mit 150.000 Meilen Lebensdauer seiner Autos, was ebenfalls durch Daten gedeckt sei.
Bei einem in Fremont gefertigten Model 3 ergibt sich laut dem Bericht so, dass es schon nach rund 8600 Kilometern weniger CO2-Emissionen verursacht als ein durchschnittliches Verbrenner-Auto aus der mittelgroßen Premium-Klasse. Diese Aussage bezieht sich auf den weltweiten Tesla-Durchschnitt nach den Verkaufszahlen auf den unterschiedlichen Märkten. Deren Strom-Mischung ist unterschiedlich CO2-intensiv, was sich auf die Emissionen während der Nutzung auswirkt.
Model 3 selbst in China sauberer
Im weltweiten Durchschnitt hätte das Model 3 seinen CO2-Rucksack hauptsächlich aus der Akku-Produktion demnach schon im ersten Betriebsjahr wieder abgearbeitet. Nach den Tesla-Daten gilt das selbst dann, wenn sich im Lauf des Autolebens keine Senkung der Emissionen im weltweiten Strom-Mix einstellt, womit kaum zu rechnen ist. Wenn man diese absehbaren Verbesserungen einbezieht, wird der gesamte CO2-Vorteil gegenüber Verbrennern entsprechend größer.
Am kleinsten ist er aktuell mit Strom aus China: Für sein Model 3 gibt Tesla hier Emissionen von rund 300 Gramm CO2-Äquivalent pro Meile gegenüber gut 450 bei Gramm bei Verbrennern an. In Europa emittiert ein Model 3 mit dem aktuellen Mix dagegen nur rund 120 Gramm CO2-Äquivalent pro Kilometer, die USA liegen mit knapp 190 Gramm dazwischen. Abgesehen davon präsentiert Tesla noch viel niedrigere Werte für den bislang theoretischen Fall, dass das Model 3 als Robotaxi für 1 Million Meilen laufen und nur solar geladen würde (s. Grafik oben für Europa). Aber schon die aktuellen Daten können sich sehen lassen und dürften mit weltweit weniger CO2 aus Strom-Produktion wie von selbst noch besser werden.