Die Pacific Gas and Electric Company (PG&E) aus Kalifornien trägt das „Gas“ sogar im Namen, aber zugleich betreibt der Versorger zunehmend mit die größten Batterie-Speicher weltweit. In dieser Woche hat er eine neue Anlage mit Megapack-Modulen von Tesla in Betrieb genommen und steigerte seine Batterie-Gesamtleistung damit auf knapp 1 Gigawatt, was ungefähr der eines modernen Kohle-Kraftwerksblocks entspricht. Am selben Standort nutzt PG&E eine noch größere Akku-Anlage, und auch die mit Tesla-Speichern könnte weiter ausgebaut werden.
256 Tesla Megapacks für Kalifornien
Das Tesla-Projekt mit PG&E wurde Anfang 2020 genehmigt, im Herbst des Jahres kamen die ersten Megapacks an den Standort im Monterey County, an dem auch eines der größten Gas-Kraftwerke des Bundesstaates steht. In diesem April ging die als Elkhorn Battery bezeichnete Anlage nach abschließenden Tests und Zertifizierung in Betrieb, teilte PG&E jetzt mit. Die Leistung der 256 Megapacks beträgt zusammen 182,5 Megawatt, die Kapazität 730 Megawattstunden.
Noch vor wenigen Jahren wäre das der absolute Weltrekord gewesen, aber vielerorts wird an immer größeren Akkus gebaut, um erneuerbaren Strom zwischenzuspeichern und Netze zu entlasten. Ende 2021 ging in Australien der größte Lithium-Ionen-Speicher der südlichen Halbkugel in Betrieb, ebenfalls aus Tesla Megapacks und mit 300 Megawatt Leistung sowie 450 Megawattstunden Kapazität. PG&E selbst betreibt an seinem Standort im Monterey County mit dem Partner Vistra eine Anlage mit Batterien von LG Energy, die auf 400 Megawatt Leistung kommt und mit einer Kapazität von 1600 Megawattstunden locker die Gigawattstunden-Grenze überschreitet.
PG&E will mehr als 3 Gigawatt bis 2024
Dieser Speicher könnte nach Vistra-Angaben von Juli 2021 sogar noch größer werden – damals war von bis zu 1500 Megawatt und 6000 Megawattstunden die Rede. Auch zu dem kalifornischen Projekt mit Tesla hieß es bei der Genehmigung, zumindest die Kapazität könne noch auf bis 1,1 Gigawattstunden erhöht werden. Das erwähnte PG&E in der Meldung zur Inbetriebnahme nicht, informierte aber allgemein über ambitionierte weitere Pläne: Mit der neuen Tesla-Anlage habe man jetzt 955,5 Megawatt Batterie-Leistung in Betrieb oder unter Vertrag, schrieb das Unternehmen. Bis 2024 seien ingesamt 3330 Megawatt fest vereinbart, und allein 1400 Megawatt sollen noch im Rest von 2022 und 2023 neu ans Netz gehen.