Nach knapp zwei Jahren Wartezeit haben vergangene Woche die Auslieferungen aufgefrischter Tesla Model S und Model X in Europa begonnen. Äußerlich unterscheidet sich selbst die neu eingeführte Plaid-Variante mit drei Motoren nicht stark von den früheren Modellen, bei dem Antrieb und in Details aber hat Tesla einiges geändert – und verbessert. Letzteres zeigte sich jetzt bei einer ersten Untersuchung eines Model S Plaid in Deutschland durch den bekannten Tesla-Experten Ove Kröger.
Tesla Model S innen aufgewertet
Der Kfz-Sachverständige Kröger fuhr früher selbst Tesla und hat sich mit seinen Informationen schnell einen Namen in der Szene gemacht. Mittlerweile ist er auf einen Porsche Taycan umgestiegen, bietet aber weiterhin Tesla-Services an. Dadurch war für ihn gar nicht schlimm, dass er in diesem März von der Eröffnung der deutschen Gigafactory ausgeladen wurde: Zwar konnte er nicht dabei sein, als die ersten 30 Besteller ihr Model Y von dort bekamen – aber schon einen Tag später war einer von ihnen bei Kröger im norddeutschen Reinfeld, um es durchsehen zu lassen.
Auch nach den ersten Auslieferungen von Model S Plaid in Deutschland dauerte es nicht lange, bis Kröger eines davon begutachten konnte. Das Video dazu ist am vergangenen Wochenende erschienen. „Natürlich haben wir ein paar Mängel gefunden“, hält Kröger fest, nachdem das schwarze Elektroauto zu Rap-Musik einmal rundherum bis zu dem grafischen Plaid-Emblem rechts am Heck gefilmt wurde. An der Lackierung entdeckt der Sachverständige mehrere kleine Fehler. Die Abstände zwischen den Karosserie-Blechen erklärt er für typisch für Tesla, also nicht perfekt, aber „okay“.
Bemängeln würde Kröger, dass die Frunk-Haube vorne rechts etwas unterhalb des Kotflügel-Blechs sitzt und näher an der Scheibe darüber, wie er zeigt (s. Foto oben). Das lasse sich bei Tesla vermutlich einstellen, ebenso wie das gleiche Bild in weniger ausgeprägter Form auf der linken Seite. Von innen aber bezeichnet der Sachverständige das für Europa neue Model S als „top“. Die neuen Tür-Verkleidungen würden edel aussehen, und selbst im Kofferraum ist neuerdings alles verkleidet. Insgesamt hat der Tesla laut Kröger im Innenraum eine Aufwertung bekommen – er habe ein anderes Niveau als bei früheren Modellen.
Plaid-Kunde vorher mit Porsche Taycan
Der Kunde, der mit seinem neuen Model S Plaid zu Kröger kam, fuhr nach dessen Angaben vorher einen Porsche Taycan Turbo S – hat also in umgekehrter Richtung die Marken gewechselt. Zu der offensichtlichen Frage, wie sich beide im Vergleich fahren, gibt es in dem Video aber keine Auskünfte. Von einem frühen Autobahn-Test ist schon bekannt, dass der SUV-Bruder Model X Plaid bis zu 280 km/h erreicht, und das in sehr kurzer Zeit. Auf dem Nürburgring hat aber insgesamt wieder der Porsche Taycan die Nase vorn. Nachdem Tesla dort einen Elektroauto-Rekord mit dem Model S Plaid aufstellte, unterbot ein Taycan mit spezieller Ausstattung (die aber noch als Serie durchging) diese Zeit im August um 2,5 Sekunden.