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Noch schneller: Hyper-Elektroauto aus Europa unterbietet Tesla Model S Plaid auf Drag-Strip

rimac nevara viertelmeile hinten

Bild: Rimac

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Bei den in USA beliebten Beschleunigungsrennen über eine Viertelmeile hat das Sport-Elektroauto Porsche Taycan selbst in seiner stärksten und teuersten Version Turbo S dem neuen Tesla Model S Plaid nicht mehr viel entgegenzusetzen. Das zeigte sich in den ersten direkten Drag-Vergleichen und könnte grundsätzlich auch so bleiben: Bei Porsche komme es auf mehr an als nur brachiale Beschleunigung, die absolute Spitze überlasse man wenn nötig anderen, sagte vor kurzem CEO Oliver Blume. Diese Aussage bezog sich auf Tesla. Aber wie ein erster YouTube-Test zeigt, ist das europäische Elektroauto Rimac Nevera sogar noch schneller als das Model S Plaid. Und damit hat Porsche zumindest indirekt zu tun.

Nevera schneller als Model S Plaid

Dass der Nevera mit vier Motoren und zusammen 1940 PS sogar eine noch absurdere Beschleunigung bietet als der Tesla, der bislang den Titel des schnellsten Serienautos trägt, hatte Rimac selbst schon gemessen und verkündet: 8,62 Sekunden auf einer Viertelmeile (402 Meter) in der Heimat Kroatien. Die beste bekannte Zeit für das Model S Plaid liegt aktuell bei 9,08 Sekunden. Und jetzt ließ Rimac den YouTuber Brooks Weisblat, bekannt aus vielen Drag-Rennen mit Teslas und anderen schnellen Autos, in den USA eine noch kürzere Zeit herausfahren.

In verschiedenen Durchläufen mit oder ohne Aufwärmen der Hinterreifen drückt Weisblat die Viertelmeilen-Zeit bis hinunter auf 8,58 Sekunden – ein neuer Serien-Weltrekord, wie er neidlos verkündet. Der YouTuber hat selbst ein Model S Plaid, will aber schon nach den ersten Aufwärm-Übungen auch den Rimac haben. Der Testfahrer neben ihm sagt dazu, beim Preis ließe sich wahrscheinlich noch etwas machen. Der ist anders als bei Tesla nicht weniger extrem als die Leistung: 2,4 Millionen Dollar beträgt der Startpreis für den Nevera, bestätigt der Fahrer vor dem Angebot.

Weisblat hofft, dass der Rabatt großzügig ausfallen wird, aber vorher hat er noch ein paar Tests und dann die Viertelmeilen-Fahrten zu erledigen. Schon die Zeiten des Plaid-Tesla dort bewegen sich an der Grenze des physikalisch Möglichen. Rimac verschiebt sie nicht nur mit noch mehr Kraft und Motoren noch etwas weiter, sondern auch mit einem alten Drag-Trick: In einem Drift-Modus lässt sich alle Kraft auf die Hinterräder geben und die Traktionskontrolle abschalten. Wenn man dann Strom gibt, drehen die Räder durch. Wenn es dabei qualmt, nennt man das Burnout – es macht die Reifen heiß und sorgt so für bessere Haftung.

Komplexer Porsche-Deal mit Rimac

Mit heißen Serien-Reifen von Michelin brauchte Weisblat beim besten Versuch im Nevera 1,9 Sekunden von 0-60 Meilen pro Stunde. Auch das ist noch einen Hauch schneller als die bislang besten 1,98 Sekunden im Model S Plaid (beide mit dem bei Drag-Rennen üblichen Abzug der Zeit für das erste Fuß auf der Viertelmeile). Und auch der Rimac Nevera ist ein Serienauto, wenn auch im weiteren Sinn: 150 Exemplare davon sollen davon ab diesem Jahr gebaut werden.

Das rettet zwar nicht unbedingt die Ehre von Porsche, zeigt aber, dass auch ein europäisches Unternehmen atemberaubende Elektroautos bauen kann. Gemeinsam und in Konkurrenz zueinander vergrößern Tesla und Rimac außerdem den Abstand zu Verbrennern weiter. Und immerhin ist Porsche nicht unwesentlich an dem von dem kroatischen Auto-Narr Mate Rimac gegründeten Start-up beteiligt. Schon 2018 kaufte der deutsche Hersteller 10 Prozent der Anteile und ein Jahr später weitere 5,5 Prozent. In diesem Juni dann gab es einen komplexen weiteren Deal. Seitdem hält Porsche 24 Prozent an der Rimac Group, die wiederum 55 Prozent an Bugatti Rimac besitzt; in dieses neue Unternehmen brachte die Volkswagen-Seite die Marke Bugatti ein.

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