Bild: @elonmusk
Auf der Baustelle für die deutsche Gigafactory von Tesla bei Berlin werden nach der Genehmigung von dieser Woche schon Rohbauten vorbereitet, und fleißige Beobachter halten die Welt über Teslas Fortschritte auf dem Laufenden. Mehrere von ihnen haben schon Bilder veröffentlicht, in denen sie die öffentlichen Gigafactory-Pläne auf Luft-Aufnahmen der Bau-Aktivität montierten. Ein sehr viel schickeres Computer-Bild hat allerdings jetzt Tesla-Chef Elon Musk selbst veröffentlicht: Es zeigt die fertige Gigafactory in voller Pracht – und mit einigen Elementen, die nach den Plänen so bislang nicht vorgesehen sind.
Tesla-Gigafactory im Morgenlicht
Während die Visualisierungen von Tesla-Fans auf Twitter eher einfach sind, zeigt die von Musk am Dienstagabend eingestellte die deutsche Gigafactory im fertigen Zustand mit vielen Details einschließlich Wasserbecken vor dem Eingang und Lastwagen, die an Luken an den Seiten des riesigen flachen Gebäudes warten. Rundherum stehen Bäume, deren Spitzen von der aufgehenden Sonne in gelbes Licht getaucht werden.
Vieles an der vom Tesla-Chef veröffentlichten Grafik ist realistisch. Der Eingang liegt an der südwestlichen, abgeschrägten Ecke des Hauptgebäudes, das nur dort und gegenüberliegend im Nordosten höher ist – im Bereich der Lackierei soll Teslas deutsche Gigafactory ebenfalls zweistöckig ausgeführt werden. Neben dem großen rechteckigen Bau befindet sich ein zweiter in Quadrat-Form; hierhin hat Tesla nach den aktualisierten Plänen die Antriebsfertigung ausgelagert, die zunächst ebenfalls in einer zweiten Etage des Hauptgebäudes erfolgen sollte.
Giga Berlin pic.twitter.com/UXQMUVTWXf
— Elon Musk (@elonmusk) July 15, 2020
Ansonsten aber ist auch viel Zukunftsmusik in Musks Darstellung. So ist das Dach des großen Gebäudes zwar nicht vollständig mit Photovoltaik-Modulen bedeckt, aber immerhin in weiten Teilen. Dies widerspricht den aktuellen Unterlagen von Tesla für die Gigafactory, in denen explizit von einer Strom-Versorgung nur aus dem öffentlichen Netz die Rede ist. Der Tesla-CEO selbst hatte zuvor aber solare Strom-Erzeugung auf dem Dach angekündigt und ein Sprecher bestätigt, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt kommen wird.
Tesla-Vision eleganter als Realität
Ähnliches gilt für eine weitere Aussage des Tesla-Chefs zu der deutschen Fabrik. Sie werde einen „Rave Cave“ bekommen, also eine Party-Höhle, hatte Musk in diesem März angekündigt. Auch davon ist in den offiziellen Tesla-Unterlagen nichts zu sehen. Aber Fans entdeckten Platz zum Feiern zumindest über dem Eingang, und Musk bestätigte, die Giga Berlin könne einen „Rave-Bereich innen und außen auf dem Dach“ bekommen. Die Frage, ob dort vielleicht auch ein Swimming-Pool hinpasse, beantwortete er mit „klar“.
Auch sonst ist die Vision von Musk zur deutschen Tesla-Fabrik wohl eleganter, als später die Realität aussehen wird. Ein Twitter-Nutzer fragte, ob man eine große Elektroauto-Fabrik wirklich ganz ohne Schornsteine bauen könne. Die seien nur gut versteckt, antwortete Musk, wonach es auf den realen Tesla-Plänen aber nicht aussieht.
