Der südkoreanische Batterie-Hersteller LG Energy Solution, einer von derzeit drei bekannten Lieferanten von Tesla, will seinen Umsatz innerhalb der nächsten fünf Jahre mehr als verdreifachen. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch zusammen mit seinen Quartalszahlen mit und informierte gleichzeitig, dass dafür mehrere neue Fabriken geplant sind. Der Schwerpunkt dabei soll auf Nordamerika liegen, wo LG Energy unter anderem General Motors als großen Partner hat. Doch auch eine neue Fabrik in Europa wurde jetzt angekündigt, und die könnte vor allem für Tesla gedacht sein.
LG will führend bei Tesla-Format sein
Auf dem Gelände seiner deutschen Gigafactory will Tesla selbst Batterien für das Model Y im eigenen 4680-Format produzieren, doch CEO Elon Musk betont immer wieder, auch von den bisherigen Lieferanten möglichst viel davon haben zu wollen. Mit LG Energy, CATL und Panasonic haben alle drei namentlich bekannten schon mitgeteilt oder erkennen lassen, für Tesla auch 4680-Batterien produzieren zu wollen. Panasonic zum Beispiel will laut der dortigen Gouverneurin dafür eine neue Fabrik im US-Bundesstaat Kansas bauen.
Über europäische 4680-Produktion außer bei Tesla war bislang nicht viel zu hören, doch mit LG Energy könnte sich das ändern. In Europa werde eine neue Produktionspräsenz für zylindrische Batterien aufgebaut, um auf die zunehmende Nachfrage zu reagieren, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. In diesem Bereich wolle man am Markt führend darin werden, die Massenproduktion „der neuen 4680-Batterie“ zu sichern. Abnehmer dafür dürfte nicht unbedingt nur Tesla sein, weil inzwischen auch andere Unternehmen wie BMW mit ähnlichen XL-Formaten planen, aber die Verbindung liegt nahe.
Mehr Elektroauto-Hersteller wollen LFP
Insgesamt will LG Energy den Schwerpunkt seiner Produktion von Asien und Europa nach Nordamerika verlagern, heißt es in der Mitteilung weiter. Als Ziel für 2025 werden 45 Prozent in Nordamerika, 35 Prozent Asien und 20 Prozent Europa genannt. Zumindest eine neue Fabrik ist aber auch in Asien geplant. Außerdem will auch LG Energy ab 2023 Batterien mit der LFP-Chemie produzieren, die bislang vor allem in China verbreitet ist und unter den westlichen Elektroauto-Herstellern zuerst von Tesla eingesetzt wurde. Nach Volkswagen und Mercedes in 2021 hatte vergangene Woche Ford mitgeteilt, in Zukunft auch LFP-Batterien verwenden zu wollen.