Eine der auffälligsten Neuerungen bei aufgefrischten Tesla Model S und Model X betrifft das Lenkrad, bei dem es sich gar nicht mehr um ein Rad handelt, sondern um ein oben offenes Rechteck namens Yoke. Es passt gut in den futuristischen Innenraum der beiden Premium-Teslas, scheint aber abgesehen davon keine praktischen Vorteile zu bieten und erfordert Umgewöhnung. Aus diesem Grund ist das Yoke nicht unumstritten, aber wie nicht selten bei Tesla gibt es Menschen, die jetzt nichts anderes mehr haben wollen. Dazu zählt auch ein deutscher YouTuber: Er hat ein nachgebautes Yoke aus China in sein Model 3 eingebaut – aus rechtlichen Gründen aber nur vorübergehend.
China-Yoke mit originalem Tesla-Airbag
Seit der Vorstellung von Model S und Model X mit dem Yoke wurde Tesla-CEO Elon Musk auf der einen Seite mehrfach gebeten, auch eine konventionelle Lenkrad-Option dafür anzubieten – was er vor kurzem ausschloss. Auf der anderen Seite fragten viele Tesla-Besitzer nach einer Yoke-Nachrüstung. Auf diesen Wunsch hat das Unternehmen selbst bislang nicht reagiert, aber dafür mehrere freie Zubehör-Anbieter. Auf der China-Plattform AliExpress finden sich ohne viel Such-Aufwand mindestens zehn verschiedene Yoke-Nachbauten zu Preisen ab 400 Dollar.
Einen davon hat sich der Moderator des YouTube-Kanals Tips, Tricks & More bestellt, wie er in einem aktuellen Video berichtet. Es zeigt den Einbau des Tesla-Ersatzes in sein Model 3 ebenso wie einige Fahr-Versuche. Der junge YouTuber zeigt sich begeistert davon, auch wenn er bestätigt, dass man sich an den fehlenden oberen Teil erst einmal gewöhnen müsse.
Trotzdem endet sein Video mit der Information, dass er das Yoke anschließend wieder ausgebaut habe. Denn es bekam zwar die elektrischen Anschlüsse sowie den Airbag aus dem Tesla-Original. Aber schon die Airbag-Transplantation darf in Deutschland eigentlich nur von Fachkräften vorgenommen werden. Ohne aufwendige Einzelabnahme beim TÜV ist es zudem schlicht nicht zulässig, mit einem Tausch-Steuer ohne Allgemeine Betriebserlaubnis auf deutschen Straßen unterwegs zu sein. Wenn es dann zu einem Unfall kommt, warnt der YouTuber, zahlt die eigene Versicherung möglicherweise keinen Cent.
Hergestellt aus Lenkrad für Model 3
Tesla-Fahrer mit Yoke-Ambitionen in den USA scheinen dieses Problem dagegen nicht zu haben. In dieser Woche berichtete einer von ihnen auf Twitter, ebenfalls bei AliExpress zugegriffen zu haben. Sein Ersatz-Rechteck kostet nach den Angaben dort 500-550 Dollar und ist nach seiner Aussage dasjenige, das dem Tesla-Original am nächsten kommt. Wie er teslamag.de auf Nachfrage schrieb, wird es laut dem Anbieter aus einem normalen Lenkrad für Model 3 oder Model Y produziert. Erlaubt ist es damit zumindest in Deutschland aber noch lange nicht.