Die neue VDA-Präsidentin Hildegard Müller will sich dafür einsetzen, dass der amerikanische Elektroauto-Hersteller Tesla sich ihrem Verband anschließt, sobald er auch in Deutschland produziert. Das berichtete in der vergangenen Woche die Zeitung WELT. „Wer Elon Musk kennt, weiß, dass er grundsätzlich nicht als zurückhaltend gilt in der Frage, sich politisch einzubringen“, wird Müller zitiert. Eine Mitgliedschaft im Lobby-Verband der deutschen Automobilindustrie scheint sich für die VDA-Chefin daher aufzudrängen.
Tesla wäre nicht das erste VDA-Mitglied aus den USA. Auch die Ford-Werke GmbH aus Köln steht neben Daimler, VW oder BMW auf der Liste. In Deutschland ist Ford bereits seit dem Jahr 1925 im Handelsregister eingetragen. Nach einer anfänglichen Endmontage der damaligen T-Modelle am Standort Berlin-Westhafen zog das Unternehmen für die Serienfertigung im Jahr 1931 nach Köln um.
Aber auch der erste Hersteller von Elektrofahrzeugen im VDA wäre Tesla nicht. Auf der Mitgliederliste findet man bereits den deutschen Konkurrenten e.Go aus Aachen, der elektrische Kleinstwagen herstellt, und die Streetscooter GmbH, einem Hersteller elektrischer Lieferwagen, seit 2014 eine hundertprozentige Tochter der Deutschen Post AG, die allerdings die Produktion bald einstellen will.
Elektroautos treiben Markt an
Tesla dagegen steht erst davor, mit der Gigafactory in Grünheide (Giga Berlin) auch in Deutschland zu produzieren. Mit dem Umwerben des Elektro-Pioniers will VDA-Chefin Müller offenbar den Zeichen der Zeit folgen. „Während wir von den großen Märkten keinen Rückenwind erwarten können, kommen wir bei alternativen Antrieben gut voran“, wird sie in einer Pressemitteilung des VDA zitiert. Allein im Januar 2020 hätten die Neuzulassungen von Elektro-Pkw in Deutschland mit 16.143 Einheiten einen neuen Rekord erreicht.
Mit der Produktion in Grünheide dürfte auch die politische Relevanz von Tesla in Deutschland zunehmen. Sie soll im, Juli 2021 beginnen, zunächst mit dem neuen Model Y.