Mit Umbauten im Juli und Anfang August wollte Tesla die Produktion in seiner Gigafactory in China (s. Foto) weiter deutlich steigern, aber bislang scheint die erhöhte Kapazität nicht komplett ausgeschöpft worden zu sein. Nach mehreren Berichten lautet das neue Tesla-Ziel in China 14.000 Model Y pro Tag und 8000 Model 3, in einem vollen Monat also insgesamt an die 100.000. Doch nach den ersten Zahlen sollen im August nur rund 77.000 Elektroautos aus der chinesischen Gigafactory verkauft worden sein.
Tesla knapp unter Rekord von Juni
Davon berichtete am Donnerstag der Blog CnEVPost, der sich dabei wiederum auf einen Bericht der chinesischen Publikation Securities Times berief. Die Angaben zum Tesla-Verkauf im August stammen demnach vom General-Sekretär des Auto-Verbandes CPCA, der regelmäßig offizielle Zahlen zum lokalen Markt veröffentlicht. Seit Ende Juli sei die Produktion bei Tesla in China stark und die Auslastung nehme zu, soll Cui Dongshu gesagt haben. Vorübergehend habe es allerdings „Druck“ bei der Belieferung mit Komponenten gegeben.
Wenn sich die Vorab-Zahlen vom CPCA mit der offiziellen Veröffentlichung bestätigen, würde das bedeuten, dass Tesla den eigenen Rekord von diesem Juni knapp verfehlt hätte. In dem Monat kam die chinesische Fabrik kraftvoll aus einer Corona-Zwangspause bis Mitte April und anschließenden Einschränkungen zurück. Die erste CPCA-Einschätzung für Juni lautete rund 78.000 verkaufte Teslas aus China-Produktion, letztlich waren es etwa 1000 mehr. Mit den jetzt geschätzten 77.000 Model 3 und Model Y für August würde Tesla darunter liegen, falls die Zahl nicht noch deutlich nach oben korrigiert wird.
Eine Woche keine Model 3 produziert
Tatsächlich hätte es für einen China-Rekord im August wohl gereicht, wenn nicht die Produktionslinie für das Model 3 die erste Woche des Monats über noch im Umbau gewesen wäre; beim Model Y soll er im Juli abgeschlossen worden sein. Doch selbst wenn man eine Wochenproduktion mit der neuen Kapazität von 8000 Model 3 dazurechnet, ergäbe sich für die Gesamtverkäufe ein Wert deutlich unterhalb von dem, was mittlerweile an Produktion in der Tesla-Fabrik möglich sein soll.
Bei welchem Komponenten es an Nachschub mangelte, sagte der CPCA-Chef laut CneVPost jetzt nicht. In der wichtigen Zulieferer-Provinz Sichuan mussten Industrie-Betriebe wie der Tesla-Batterielieferant CATL wegen Strom-Mangels im August zeitweise die Produktion einstellen.