Bild: Tesla
Es begann mit einer Wette. Im Jahr 2016 hätte es in Australien nach einem schweren Sturm beinahe einen landesweiten Stromausfall gegeben. Im Nachklang erklärte Lyndon Rive, ein Cousin von Elon Musk und damals Vice President für Energie-Produkte bei Tesla, das Unternehmen könne problemlos und schnell reichlich Akku-Leistung zur Abfederung von Schwankungen im Stromnetz installieren. Daraus wurde eine Absprache zwischen Musk und Australiens Regierungschef: Tesla liefert 100 Megawatt innerhalb von 100 Tagen oder das System ist kostenlos. Das Vorhaben gelang – und die Akku-Anlage hat sich seitdem vielfach bewährt.
Tesla übertraf Zeitplan sogar
Das berichtet jetzt das US-Magazin Popular Mechanics. Letztlich war der Tesla-Großakku demnach sogar schon nach 60 Tagen installiert, finanziert von einem australischen Milliardär, der den Stein per Twitter ins Rollen gebracht hatte. Die lokale Bevölkerung habe von der Netzstärkung per Batterie fast von Anfang an erheblich profitiert, schreibt die Zeitschrift.
Zumindest vorerst ist die von dem französischen Unternehmen Neoen betriebene Anlage aus Lithium-Ionen-Akkus die größte ihrer Art weltweit – und sie soll noch einmal um 50 Prozent auf 150 Megawatt Leistung und 195 Megawattstunden Kapazität erweitert werden. Der Speicherpark besteht aus mehreren Powerpack-Modulen von Tesla, die bei reichlich verfügbarer Sonnen- und Windenergie in der Region Strom aufnehmen und bei erhöhtem Bedarf wieder abgeben.
Megapack kommt, Powerpack spart
Mittlerweile gibt es sogar den Nachfolger Megapack, bei dem schon die einzelnen Module bis zu 3 Megawattstunden Strom aufnehmen. Laut Tesla lässt sich damit innerhalb von weniger als drei Monaten ein Akku-Kraftwerk mit bis zu 250 Megawatt Leistung realisieren, also noch mehr, als der Park in Australien in seiner nächsten Ausbaustufe bekommt. In Kalifornien wurde Ende Februar ein Megapack-Projekt mit zunächst 182,5 Megawatt Leistung genehmigt.
Der Powerpack-Park in Australien aber läuft schon seit 2017, und laut Popular Mechanics spart er seitdem viel Geld – viel mehr als die 50 Millionen Dollar, die der Milliardär dafür ausgegeben habe. Allein 2019 hätten die Tesla-Akkus die Netzkosten um 76 Millionen Dollar reduziert; Neoen habe angekündigt, diese Einsparungen an Privathaushalte und Unternehmen weiterzugeben. Außerdem seien die Kosten für die Regulierung des Stromnetzes in Südaustralien um 91 Prozent auf das Niveau anderer Regionen im Land gesenkt worden.